schwären
Verb:


Worttrennung:
schwä·ren, Präteritum: schwär·te, Partizip II: ge·schwärt
Aussprache:
IPA [ˈʃvɛːʁən]
Bedeutungen:
[1] intransitiv; gehoben, auch übertragen: Eiter bilden, absondern (und dabei schmerzen), eine Schwäre bilden
Herkunft:
Bei dem Verb handelt es sich um ein seit dem 10. Jahrhundert bezeugtes Erbwort, dessen althochdeutsche Form sweranschmerzen‘ und dessen mittelhochdeutsche swernschmerzen; schwellen, eitern‘ lautete (vergleiche auch mittelniederdeutsch swēreneitern‘, mittelniederländisch swērenschmerzen‘). Das Verb wurde früher stark flektiert. Die genaue Herkunft ist ungeklärt. Außergermanisch lassen sich nur vereinzelte Bildungen vergleichen, die hier angeschlossen werden können: avestisch 𐬀𐬭𐬀𐬓 ‚Wunde, Körperverletzung‘ beziehungsweise ‚Wunde, Verwundung‘, altirisch serb ‚bitter#bitter (Deutsch)|bitter‘, eigentlich wohl ‚brennend, stechend‘, kymrisch chwerw ‚bitter#bitter (Deutsch)|bitter, scharf‘, kirchenslawisch хыра ‚Gebrechlichkeit, Krankheit‘, russisch хворый ‚kränklich‘, alttschechisch chvorȳ, chorȳ sowie tschechisch chorý, sodass von einer indoeuropäischen Wurzel *su̯er- ‚schwären, eitern‘ auszugehen ist. Das Wort ist demnach etymologisch verwandt mit »Geschwür« und »schwierig«.
Beispiele:
[1] Die Wunde schwärte tagelang.
[1] „Aber auch als die Geschwulst aufgebrochen war, schwärte die Entzündung fort.“
[1] „In seinen Mundwinkeln schwärten grünliche Bläschen, ein feiner Glasscherben schwamm darauf.“
[1] „Eine solche Wunde schwärt immer; auch wenn sich darüber bereits wieder gesunde Haut gebildet hat, geht drunter die Krankheit doch weiter.“
[1] „Sie bekamen Pickel am ganzen Körper, die durch das ständige Kratzen nicht abheilen konnten, sondern eiterten und schwärten, und diese mit Blut vermischte dicke Schmiere klebte dann an der schmutzigen und verlausten Unterwäsche fest.“
[1] „Vom Schiefer in Wunden. Wer einen Schiefer in einen Finger oder in die Hand gestochen hat, der lege dünne gemacht Hartz drauff, das zeucht die Schiefer aus. Magst es heraus thun, ehe es schwieret, oder wenn es gleich schwieret.“
[1] „Der wahrhaft triviale Vorstadtpöbel und einige Kategorien der hypokritisch-korrupten sogenannten ‚besseren Gesellschaft‘ schwärten gleich Krebswucherungen auf dem armen, gequälten Volkskörper.“
[1] „Ich wollte Harlem sehen, die Negerstadt, die schwärende Wunde von New York, wie sie manche im Zorn nennen, das dunkle Getto, aus dem die Nachkommen der Sklaven, die Kinder jener Ware, die als schwarzes Elfenbein hoch im Kurs stand, New York jeden Morgen afrikanisch überfluten, Gesproß der Zwangseinwanderer, früh schon an die Küste getrieben, Neuweltadel, amerikanisch wie die Pilgrimsväter der Mayflower.“
[1] „An Baumstämmen schwärten Pilze, feuerrote Nacktschnecken zogen träge über den Boden, von Moder und Fäulnis angelockt:[…].“
[1] „Ereignisse wie das am Dienstag schlagen Wunden, die lange schwären werden: Ex-Kämpfer aus Zintan zettelten eine gewaltsame Auseinandersetzung mit einem traditionell verfeindeten Nachbarstamm an.“
Redewendungen:
[1] den Finger auf eine schwärende Wunde legen
Übersetzungen:


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