verführen
Verb, regelmäßig:

Worttrennung:
ver·füh·ren, Präteritum: ver·führ·te, Partizip II: ver·führt
Aussprache:
IPA [ˌfɛɐ̯ˈfyːʁən]
Bedeutungen:
  • transitiv:
[1] veraltet: an einen anderen Ort führen
[2] veraltet: an einen falschen Ort führen, auf einen falschen Weg führen, in eine falsche Richtung führen
[3] übertragen zu [2]: jemanden derart gezielt beeinflussen, dass dieser etwas (Unerlaubtes, Unkluges, Unrechtes, Unvernünftiges oder dergleichen) gegen seine ursprüngliche Absicht tut; jemanden zu etwas verleiten, verlocken
[4] übertragen zu [3]; umgangssprachlich scherzhaft: auffordern, an etwas gratis teilzunehmen; bitten, sich an etwas gratis zu beteiligen
[5] jemanden zum Geschlechtsverkehr verleiten
Herkunft:
Es handelt sich um ein seit dem 9. Jahrhundert bezeugtes Erbwort aus dem althochdeutschen firfuoren ‚hinübertragen, fortgehen, übergehen‘, dessen mittelhochdeutsche Form vervüerenvollführen, ausüben; wegführen, irreführen, entführen; ächten‘ lautete. Seit dem 18. Jahrhundert ist es in der Bedeutung ‚sittlich fehlleiten‘ bezeugt.
Synonyme:
[3, 5] veraltet: seduzieren
[4] einladen
Beispiele:
[1] „Es sind ferner 130 Pferde vorhanden, welche das Bier verführen.
[2] „Manche noch sehr einfältige Leute halten solche Irrlichter oder Irrwische auf eine recht unbesonnene Weise für Seelen der Verstorbenen, oder für Gespenster, und manche denken, daß die Irrwische vom rechten Wege verführen.
[3] Wir ließen uns von der Werbung verführen, dort Urlaub zu machen.
[4] „Zu guter Letzt ließ er sich zu einem Glas Bier verführen.
[4] „Bin ich dagegen satt, kann man mich trotzdem zu einem Stück Kuchen verführen, wenn ich den Eindruck habe, dass es ein ganz besonders leckerer Kuchen ist.''“
[5] Schließlich gelang es ihm doch noch, seine neue Freundin zu verführen.
[5] „Wer sich auch nur von einem Menschen geliebt wüßte, hätte es kaum nötig, ständig zu verführen.
Übersetzungen: Verb, regelmäßig:

Worttrennung:
ver·füh·ren, Präteritum: ver·führ·te, Partizip II: ver·führt
Aussprache:
IPA [ˌfɛɐ̯ˈfyːr̺ən]
Bedeutungen:
  • transitiv:
[1] Südafrika (Mpumalanga: Piet Retief; KwaZulu-Natal: nördliches KwaZulu-Natal, Hermannsburg): (unter Zuhilfenahme eines Transportmittels) etwas oder jemanden von einem Ort an einen anderen bringen/schaffen
Herkunft:
Lehnbildung nach afrikaans vervoer; vergleiche auch die veraltete Bedeutung im ersten Abschnitt, die die Frage offen lässt, ob es sich nicht auch um einen Archaismus handeln könnte, der unter afrikaansen Einfluss beibehalten wurde
Synonyme:
[1] befördern, transportieren
Beispiele:
[1] Der kriegt’s wirklich schwer, sein Vieh zu verführen. Die sind einfach schon zu groß und zu fett.
[1] Sie waren schon zu siech, als daß man sie hätte können in ein Hospital verführen.
Konjugierte Form: Worttrennung:
ver·füh·ren
Aussprache:
IPA [ˌfɛɐ̯ˈfyːʁən]
Grammatische Merkmale:
  • 1. Person Plural Konjunktiv Präteritum Aktiv des Verbs verfahren
  • 3. Person Plural Konjunktiv Präteritum Aktiv des Verbs verfahren



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