weihnachten
Siehe auch: Weihnachten
Verb:

Worttrennung:
weih·nach·ten, Präteritum: weih·nach·te·te Partizip II: ge·weih·nach·tet
Aussprache:
IPA [ˈvaɪ̯ˌnaxtn̩]
Bedeutungen:
[1] bisweilen auch ironisch: bald Weihnachten werden, auf das Weihnachtsfest zugehen (wobei sich eine weihnachtliche Atmosphäre ausbreitet)
[2] übertragen, scherzhaft, selten: (solch ein positives Ereignis) wie Weihnachten sein
Herkunft:
  • strukturell:
Ableitung eines (defektiven) Verbs durch Konversion beziehungsweise syntaktische Umsetzung des Substantivs Weihnachten
Es handelt sich um eine Wortschöpfung Theodor Storms aus seinem 1862 entstandenen Gedicht »Knecht Ruprecht« (siehe ersten Beispielsatz).
Gegenwörter:
[1] entweihnachten
Beispiele:
[1] „Von drauß’ vom Walde komm ich her;
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
[1] „Da es eben weihnachtet, haben wir den Strand für uns.“
[1] „In der schicken Duplexdachwohnung Egon Strassers weihnachtet es, Linda im freizügigen kurzen Schwarzen macht sich fertig zum Ausgehen und die andere in der Wohngemeinschaft, die etwas ältere Christine, im hochgeschlossenen, eleganten Mini mit hohen schwarzen Stiefeln, kommt heim und steckt einen dramaturgisch überaus wichtigen Anrufbeantworter an, über den in der Folge mehrere Verehrer Lindas kabarettistische Einlagen liefern, Gerard mit französischem Akzent und ein Skilehrer, der auch mal aufs Band jodelt.“
[1] „Ordentlich weihnachten soll es dafür ab morgen in der Breiten Gasse.“
[1] „Das fiktive Tagebuch [vom Autor und Ex-Kabarettisten Henning Venske über Kanzler Helmut Kohl] beginnt im 46. Monat vor der Kanzlerschaft, genauer gesagt am zweiten Weihnachtsfeiertag, mit dem Eintrag: ‚Nachts in der Abstellkammer, mäßig knülle. Es hat wieder mal über alle Maßen geweihnachtet, und die Christenheit hat wie immer verschärft gelogen.[…]‘“
[1] „Anfang November weihnachtet es im Schloß Bellevue schon.“
[1] „Die Aufgabe, den Menschen aus Kosovo zu helfen, sei keine beschwerliche, sondern eine befreiende Aufgabe, sagte Sieber: ‚Damit es nicht nur einnachtet, sondern weihnachtet.‘“
[1] „Von Schlüchtern über Gelnhausen bis Maintal - in Städten und Dörfern weihnachtete es bereits heftig.“
[1] „Kalorienreich weihnachtet es am 15. Dezember im Angesicht einer Wachtelbrust samt Pinienkernbutter und am 24. ist von 10 bis 15 Uhr Weihnachtstreff im Lorenz.“
[1] „Nachdem es schon seit einigen Wochen in den Läden der Stadt kräftig weihnachtet, beginnen nun wirklich die feierlichen Adventstage.“
[1] „Es weihnachtet überall, auch wenn die Menschen noch in den Straßencafés sitzen, die letzten Sonnenstrahlen genießen und vielleicht auch noch von ihrem kürzlich zu Ende gegangen Urlaub in südlichen Gefilden träumen.“
[1] „Das erste Adventswochenende steht schon vor der Tür. Und dieses nutzen traditionell die meisten, um es auch zu Hause festlich ‚weihnachten‘ zu lassen.“
[1] „Zum Sessionsschluss hat es im Bundeshaus dann doch noch geweihnachtet.
[1] „Haifischbecken, Bananenstauden, Perlenketten - auch wenn’s draußen weihnachtet, im Tropen-Aquarium bei Hagenbeck wütete gestern ein Südsee-Sturm!“
[1] „Die beiden Formationen liessen es dabei bereits kräftig weihnachten.
[2] „‚Wir haben ein bisschen Glück gehabt, das hätten wir verlieren können‘, bestätigte Kaluscha, dass es gestern ein wenig weihnachtete bei der SG - zumal Bata und Jasmin Karabegovic gute Chancen zum 3:0 für die SpVgg liegen ließen.“
Übersetzungen:
  • englisch: [1] mangels englischen Äquivalents, muss für »es weihnachtet« je nach Kontext ausgewichen werden auf Formulierungen wie Christmas is in the air, Christmas is on its way, Christmas is approaching sowie ’Tis the season, everything is (very) Christmassy
  • französisch: [1] mangels französischen Äquivalents, muss für »es weihnachtet« je nach Kontext ausgewichen werden auf Formulierungen wie Noël approche, ça sent Noël

Weihnachten
Substantiv, n:

Worttrennung:
Weih·nach·ten, Plural: Weih·nach·ten
Aussprache:
IPA [ˈvaɪ̯naxtn̩]
Bedeutungen:
[1] Christentum: christlicher Feiertag am 25. Dezember, an dem die Geburt von Jesus Christus gefeiert wird; in vielen Staaten ein gesetzlicher Feiertag und Auftakt der Weihnachtsferien; in Deutschland, Österreich und Teilen der Schweiz kommt der 26. Dezember als zweiter staatlicher Feiertag (zweiter Weihnachtstag, zweiter Weihnachtsfeiertag) dazu
Herkunft:
frühester Beleg beim Minnesänger Spervogel um 1170/1190: „Er ist gewaltic unde starc (…) der ze wîhen naht gebórn wárt. (…) daz ist der heilige Krist, (…) jâ lobt in allez, daz dir ist“ (Minnesangs Frühling VII. IV.). „Ze wihen naht“ ist ein Singular und könnte eine Übertragung des lateinischen nox sanctaheilige, geweihte Nacht“ sein. Der Begriff Weihnacht (wihen naht) gibt so nichts für angebliche frühere Gebräuche der Germanen her, mit denen er häufig in Beziehung gesetzt wird. [Quellen fehlen]
Synonyme:
[1] Christfest, Fest des Friedens, Fest des Lichtes, Christmesse, Christmette, Weihnachtsfest, Weihnachtstag
Beispiele:
[1] In drei Tagen ist Weihnachten.
[1] Zu Weihnachten soll es schneien.
[1] An Weihnachten soll es nicht schneien.
[1] Letzte Weihnachten hat es geregnet. (Plural)
[1] Wir fahren über Weihnachten in Urlaub.
[1] Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr. ()
[1] „In Deutschland waren wir Weihnachten immer bei meiner Großmutter, das war sehr schön.“
[1] „Nach Weihnachten fuhren Mama und Papa zum Klassentreffen nach Jever.“
Redewendungen:
[1] weiße Weihnachten – Weihnachten, an dem Schnee liegt oder fällt
[1] grüne Weihnachten – Weihnachten, an dem kein Schnee liegt oder fällt
[1] frohe Weihnachten – in Grüßen und Wünschen
[1] ein Gefühl wie Weihnachten
[1] wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen – niemals
Übersetzungen:


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