weil
Siehe auch: Weil
Subjunktion: Worttrennung:
weil
Aussprache:
IPA [vaɪ̯l]
Bedeutungen:
[1] Subjunktion, die einen kausalen Nebensatz einleitet, auf dem besonderer Nachdruck liegt; im Hauptsatz stehen oft Wörter wie darum, deshalb oder deswegen, die auf den Nebensatz hinweisen sollen, weil kann dann nicht durch da ersetzt werden
[2] Subjunktion, die einen kausalen Nebensatz einleitet, auf dem kein oder kein größerer Nachdruck liegt; kann auch temporalen Nebensinn aufweisen
[3] Subjunktion, die einen verkürzten Gliedsatz oder ein in Kommata eingeschlossenes begründendes Attribut einleitet
[4] einleitendes Wort für direkte Antworten auf die Frage nach einem Grund
[5] veraltet: Subjunktion mit der Bedeutung ‚solange
[6] veraltet: Subjunktion mit der Bedeutung ‚seit‘, wenn es sich um den Zeitpunkt dreht, an dem etwas eingetreten ist; anfangs standen sowohl das Verb im Haupt- als auch das im Nebensatz im Perfekt, hatten aber präsentische Bedeutung; später standen die Verben üblicherweise im Präsens
[7] veraltet: Subjunktion mit der Bedeutung ‚indem‘ oder ‚während‘, wenn sich die Inhalte der beiden Sätze (vollständig oder teilweise) in zeitlicher Hinsicht decken
[8] veraltet: Subjunktion mit der Bedeutung ‚indessen‘, wenn die Inhalte von Haupt- und Nebensatz zwar gleichzeitig stattfinden, aber in innerem Gegensatz zueinander stehen
[9] veraltet: Subjunktion, die an die Stelle von dass tritt und Subjekt- oder Objektsätze einleitet
Herkunft:
Dem Wort weil liegen als Vorformen das althochdeutsche thiu hwīla sō oder thiu wīla sō (so lange wie) und das mittelhochdeutsche die wīle sō und al die wīle sō (so lange wie, während) zugrunde. Im Mittelniederdeutschen gab es de wīle, der wīle, al de wīle und alle de wīle, im Mittelniederländischen wurde de wīle dat benutzt und im Altenglischen kannte man þā hwīle þe. All diese Ausdrücke enthalten eine Vorform des Substantivs Weile als temporalen Akkusativ. Das an den Satz anknüpfende entfiel später und so wurde die Subjunktion bereits im Mittelhochdeutschen zu die wīle (solange, während), woraus im Neuhochdeutschen neben dieweil auch alldieweil entstand, das im 15. Jahrhundert zu weil verkürzt wurde.
Der Übergang vom temporalen zum kausalen Gebrauch ging so vonstatten, dass weil in manchen Sätzen zugleich eine zeitliche und eine kausale Komponente enthielt: Weil er für mich Wache hielt, konnte ich mich zur Ruhe betten. In der Folgezeit war neben dem kausalen auch das temporale Verständnis häufig noch möglich, bis weil schließlich nur mehr zur Angabe von Gründen benutzt wurde.
Synonyme:
[1] alldieweil#Subjunktion|alldieweil, da, sintemal, denn
[3] da
[5] solange
[7] indem, während
[8] indessen, während, wohingegen
Gegenwörter:
[1] als, damit, dass, falls, obwohl, wenn und weitere Subjunktionen
Beispiele:
[1] Helga hat deswegen so laut geschrien, weil sie im Hausflur unvermittelt einem Maskierten gegenübergestanden hat.
[1] Julia hat deshalb das Konzert verpasst, weil sie zu der Zeit gerade notoperiert wurde.
[2] Weil wir gerade davon sprechen, möchte ich noch anmerken, dass ich es für unsinnig erachte, dass hier jedes Jahr im ganzen Gebäude neue Türen eingebaut werden.
[2] Der Boden ist nass, weil es geregnet hat.
[2] Anselm liegt noch im Bett, weil er gestern ja zu lange ferngesehen hat.
[3] Der Chefarzt, weil eine echte Kapazität auf dem Gebiet der Radiologie, konnte meiner Tante endlich helfen.
[3] Der Läufer, weil am Ende seiner Kräfte, schaffte es nicht bis ins Ziel.
[3] Diese Tatsache, weil für den Herrn Baron über alle Maßen ehrenvoll, wurde bald im ganzen Land bekannt.
[4] „Warum hat der Chef eine Beule am Kopf und ein blaues Auge?“ — „Weil er seine Frau gestern mit einem anderen erwischt hat.“
[5] Weil kein Unwetter kommt, können wir im Park spazieren.
[5] Bringt die Ernte ein, weil es noch so sonnig ist.
[5] Weil er lebte, war er sparsam.
[6] Kein Ball, weil es Bälle gibt, war prächtiger als dieser.
[6] Weil ich gelebt habe, hat es eine solche Katastrophe nicht gegeben.
[7] Der Reiter, weil er am Waldesrand entlangreitet, bemerkt einen Wilderer und verfolgt ihn bis in das nächste Dorf, um ihn dem Gendarm zu übergeben.
[7] Weil Ninette in Irland gewohnt hat, hat sie einige köstliche Rezepte aufgeschnappt.
[7] Dich erwartet, weil meine Tage von Einsamkeit und Schmerzen erfüllt sind, ein Vergnügen nach dem anderen.
[7] Alles schläft, weil der Nachtwächter stoisch seine Runden dreht.
[8] Du wirst, weil wir im tiefen Kerker schmoren, im Glanzeslicht der Sonne mit Lob und Anerkennung überhäuft.
[8] Diese Ausgestoßenen dort drüben haben nichts, ihre mageren Körper zu verhüllen, weil der Herzog mit den Seinen alle Tage von goldenen Tellern speist.
[9] Weil der König so lange unverheiratet geblieben ist, war vielen gar sehr suspekt.
[9] Als Grund für ihr Verhalten gab sie an, weil sie sich über ihren Bräutigam geärgert habe.
Übersetzungen: Konjunktion: Worttrennung:
weil
Aussprache:
IPA [vaɪ̯l]
Bedeutungen:
[1] umgangssprachlich: Konjunktion, die einen kausalen Hauptsatz einleitet
[2] umgangssprachlich: epistemische Konjunktion, deren folgender (Haupt-)Satz erläutert, woher der Sprecher das, was er im vorigen (Haupt-)Satz geäußert hat, weiß oder zu wissen glaubt
Herkunft:
siehe weil#Subjunktion|oben
Synonyme:
[1] denn
[2] sehr häufig: denn
Beispiele:
[1] Ich bin heute zu spät zur Arbeit gekommen, weil die Autobahn war gesperrt.
[2] Es muss geregnet haben, weil der Boden ist nass.
[2] Frau Kruse wird heute zu Hause bleiben, weil sie ist krank.
Übersetzungen: Konjugierte Form: Worttrennung:
weil
Aussprache:
IPA [vaɪ̯l]
Grammatische Merkmale:
  • 2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv des Verbs weilen

Weil
Substantiv, n, Toponym: Worttrennung:
Weil, kein Plural
Aussprache:
IPA [vaɪ̯l]
Bedeutungen:
[1] Stadt in Baden-Württemberg, Deutschland
Beispiele:
[1] Weil liegt in Deutschlands Südwesten.



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