Gestus
Substantiv, m:

Worttrennung:
Ges·tus, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˈɡɛstʊs]
Bedeutungen:
[1] gehoben: Art des Verhaltens gegenüber anderen
Herkunft:
Entlehnung von lateinisch gestus „Haltung, Gebärde“
Beispiele:
[1] „Laut Bert Brecht versteht man unter "Gestus" (seine Wortschöpfung) einen Komplex von Gesten, Mimik und für gewöhnlich auch Aussagen, welche ein Mensch (oder mehrere) an einen oder mehrere andere Menschen richtet: »Ein Mensch, der einen Fisch verkauft, zeigt unter anderem den Verkaufsgestus. Ein Mann, der sein Testament schreibt, eine Frau, die einen Mann anlockt, ein Polizist, der einen Mann prügelt, ein Mann, der zehn andere Männer ausbezahlt - in all dem steckt sozialer Gestus. Ein Mann, seinen Gott anrufend, wird bei dieser Definition erst ein Gestus, wenn dies im Hinblick auf andere geschieht oder in einem Zusammenhang, wo eben Beziehungen von Menschen zu Menschen auftauchen.«“
[1] „Paletot und Regenschirm hing Herr Mechmed an den Kleiderhaken, und es kann zugestanden werden, daß die kleine, untersetzte Gestalt, die jetzt, zerfallen und morbid, aber freundlich lächelnd, auf Flametti zukam, den mysteriösen Gestus jener Leute hatte, die im Traum wiederkehren.“
[1] Er tritt mit dem Gestus eines Gönners und Lebemanns auf.
[1] „Dem schwärmerischen Gestus des Um-den-Hals-Fallens folgte in der Regel der kritische Blick hinter die Fassade, der Euphorie die Nüchternheit und nicht selten Gefühle von Einsamkeit und Verzweiflung.“
[1] „Allmählich hatte ich diesen gewissen Gestus raus, der mich unbehelligt durch den Basar gleiten ließ und die Händler auf Abstand hielt.“



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