Enallage
Substantiv, f:

Worttrennung:
En·al·la·ge, kein Plural
Aussprache:
IPA [ɛnˈʔalaɡe], [eˈnalaɡe], [ɛnʔalaˈɡeː], [enalaˈɡeː]
Bedeutungen:
[1] Rhetorik, rhetorische Figur: Umstand, dass ein Attribut (Adjektiv) versetzt wird und sich damit rein inhaltlich gesehen, auf etwas anderes bezieht als zuvor
Herkunft:
griechisch, eigentlich Verwechslung
Beispiele:
[1] „Schwab bedient sich dabei der rhetorischen Figur der Enallage (oder Hypallage). Nach Art dieser Enallage führt Schwab Adjektive mit Nomen zusammen, die semantisch ganz und gar nicht konvenieren. ‚Jetzt hast du schon wieder einen heimlichen Schnaps neben das aussichtslose Malwasser gestellt‘ (F 125), redet Frau Wurm gleich eingangs der Volksvernichtung ihrem Sohn Herrmann ins Gewissen.“
[1] „Andere Autoren begreifen die Enallage nur als «Vertauschung von Tempus, Numerus und Person», die H. [Hypallage] umfassend als «Umstellung der natürlichen Beziehung zwischen zwei Elementen eines Satzes», eben das, was im deutsch- und englischsprachigen Raum meist als «Enallage» bezeichnet wird.“
[1] „Daß ein solcher Wechsel in den Tempora, Modi, Numeri und dergl. an der rechten Stelle angewandt, zur Kunst des Ausdrucks gehört und wesentlich dazu beiträgt die Sprache lebendig zu machen, wird Niemand verkennen. Aber die Grammatiker haben diese Figur gemißbraucht, alle Abweichungen der fremden Sprache als Enallage betrachtet, und nach der Zahl der Redetheile eine große Anzahl von Unterabtheilungen festgestellt.“
[1] „In die Kategorie ‚Wechsel in einen Modus mit anderem Grundton‘ gehört dann vor allem die Enallage vom Protos zum Barys, vom Deuteros zum plagios Tetartos, vom Tritos zum Tetartos, vom plagios Tetartos zum Barys, vom Protos zum Deuteros. Auch die umgekehrten Fälle kommen vor.“



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