histrionisch
Adjektiv:

Worttrennung:
his·t·ri·o·nisch, keine Steigerung
Aussprache:
IPA [hɪstʁiˈoːnɪʃ], [hɪstʁiˈʔoːnɪʃ]
Bedeutungen:
[1] Psychologie, fachsprachlich vom Charakter: in krankhafter Weise theatralisch, selbstinszenierend, manipulativ und extravertiert
Herkunft:
Das Wort histrionisch ist eine fachsprachliche Neubildung vom Ende des 20. Jahrhunderts. Es entspricht dem englischen Adjektiv histrionic, das in der Bedeutung „theatralisch, schauspielerisch“ seit dem 17. Jahrhundert belegt ist und seit 1980 als diagnostischer Fachbegriff in der Psychologie und Psychiatrie verwendet wird (seit DSM-III → WP: »histrionic personality disorder«). Zu Grunde liegt das lateinische Substantiv histrio „Schauspieler“. Die fachsprachliche Neubildung im Deutschen erfolgte, um den Begriff „hysterisch“ in der modernen Psychologie abzulösen, da der Begriff Hysterie außerhalb der Psychoanalyse als veraltet und/oder abwertend gilt. Die ICD → WP definiert in ihrer deutschen Übersetzung eine „histrionische Persönlichkeitsstörung“ (F60.4) und eine „dissoziative Störung“ (F44).
Beispiele:
[1] Histrionische Persönlichkeitsstörungen sind nur schwer behandelbar, da sie oft kaum Therapieeinsicht haben, andererseits aber den Therapeuten manipulieren können.
Übersetzungen:


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