Judensau
Substantiv, f:

Worttrennung:
Ju·den·sau, Plural 1: Ju·den·säue, Plural 2: Ju·den·sau·en
Aussprache:
IPA [ˈjuːdn̩ˌzaʊ̯]
Bedeutungen:
[1] abwertend, antisemitisch: künstlerische Abbildung einer oder mehrerer Personen jüdischen Glaubens, die diese bei zumeist intimen Handlungen mit einem (von diesen aus religiösen Gründen als unrein geltenden) Schwein zeigt
[2] abwertend, derb, antisemitisch: (Beleidigung für) eine Person jüdischen Glaubens, Anhänger des Judentums
Herkunft:
Determinativkompositum aus den Substantiven Jude und Sau sowie dem Fugenelement -n
Synonyme:
[2] Judenschwein, Saujude
Beispiele:
[1] „Das mittelalterliche Bildmotiv der Judensau findet sich an und in mehreren Dutzend Kirchen Europas.“
[1] „[…] Es [gibt …] drastische Verbildlichungen der Verurteilung des Judentums in und an Kirchen, etwa die Darstellung von »Judensauen« im 15. Jahrhundert, die den Bogen von der religiösen Verurteilung zum volkstümlichen Hass schlugen.“
[1] „Seit dem 13. Jahrhundert ziert die antisemitische Plastik ‚Judensau‘ die Seite der evangelischen Stadtkirche in Wittenberg.“
[1] „[…] An den Fenstern von Kirchen [fanden sich] diffamierende und verleumderische Bilder, die Juden als Folterer von Jesu oder als verderbliche »Judensauen« zeigten.“
[1] „Noch schlimmer als die Darstellung der blinden, geschlagenen Synagoge waren die ebenfalls an und in vielen Kirchen angebrachten ‚Judensäue‘, antijüdische Spottbilder, die auf Ekel erregende Weise zeigten, wie Juden am After einer Sau lecken, ihren Urin trinken und an ihren Zitzen saugen.“
[2] „In einer Versammlung der NSDAP Anfang Mai 1928 zog Goebbels über die Redakteure verschiedener Berliner Blätter her, titulierte einen von ihnen als ‚gemeine Judensau‘.“
[2] „»Der SS-Bulle schrie: ›Ihr Judensäue! Gebt euer Geld und euren Schmuck heraus.‹ […]«“



Dieser Text ist aus der Wiktionary und ist unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 license | Terms and conditions | Privacy policy 0.001
Deutsch Wörterbuch