Neandertaler
Substantiv, m:

Worttrennung:
Ne·an·der·ta·ler, Plural: Ne·an·der·ta·ler
Aussprache:
IPA [neˈandɐtaːlɐ]
Bedeutungen:
[1] Zoologie, Taxonomie, Anthropologie: ausgestorbener Verwandter des heutigen Menschen aus der Gattung Homo#Homo (Deutsch)_2|Homo
Herkunft:
In Düsseldorf lebte um 1675 der Lateingelehrte und Kirchenlieddichter Joachim Neumann (-> Lobe den Herren). Dieser gab sich, wie es damals üblich war, in Anlehnung an die griechisch-römische Antike selbst den gräzisierten Namen Neander. Er pflegte häufig selbst durch das romantische Düssel-Tal zu wandern. Ihm zu Ehren wurde das Tal Mitte des 19. Jahrhunderts in Neanderthal umbenannt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in diesem Tal industriell Kalk abgebaut, der für die Stahlbetriebe im Ruhrgebiet benötigt wurde. Bei solchen Arbeiten stießen 1856 zwei Arbeiter auf Knochen, die diesen seltsam anmuteten. Der zu Rat gezogene Gymnasiallehrer Johann Carl Fuhlrott erkannte in diesen Knochen sofort Überreste des Frühmenschen. Dieser Fund des Frühmenschen wurde dann als der Neanderthaler (später: Neandertaler) weltberühmt.
Synonyme:
[1] Homo neanderthalensis, Homo sapiens neanderthalensis
Beispiele:
[1] Die Neandertaler bilden einen ausgestorbenen Zweig der Entwicklung der Menschheit.
[1] Es ist eben ein umfassender Verein »d' Neandertaler«, der die Kulturbedürfnisse vom Belt bis Hallstatt regelt, und sein Leibgesang, wenn er sich nicht an edleren Dichtungen vergreift, ist und bleibt: »Neandertal, du bist mei Freud«. (Karl Kraus: Vor der Walpurgisnacht - Aufsätze 1925-1936 (Kapitel 20))
[1] „Carl Heinrich Fuhlrott, der fast vergessene Entdecker des Neandertalers, wurde in Leinefelde geboren und war Lehrer am Gymnasium in Heiligenstadt.“
[1] „Die Neandertaler waren stark gebaut und besaßen besonders dickwandige Knochen.“
Übersetzungen:


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