Blaustrumpf
Substantiv, m:

Worttrennung:
Blau·strumpf, Plural: Blau·strümp·fe
Aussprache:
IPA [ˈblaʊ̯ˌʃtʁʊmp͡f]
Bedeutungen:
[1] veraltend, scherzhaft: gelehrtes Frauenzimmer; gelehrt wirkende Frau, die zugunsten geistiger Arbeit ihre vermeintlich typische Aufgaben vernachlässigt
[2] Angeber, Verleumder
Herkunft:
Lehnübersetzung aus Englisch bluestocking
Der Begriff geht auf England Mitte des 18. Jahrhunderts zurück: Um 1750 eröffnete die Londonerin Lady Elizabeth Robinson Montagu ihren Salon für „schöngeistige Partys“ und lud Gäste zu literarischen Themenabenden und Diskussionen. Einer der geladenen Herren war der Botaniker Benjamin Stillingfleet. Er konnte sich die damals zur Herren-Abendgarderobe üblicherweise getragenen schwarzen Seidenstrümpfe nicht leisten, daher wurde ihm erlaubt, in seinen blauen Garnstrümpfen zu erscheinen. Dieses skandalöse modische Vergehen sprach sich herum und die Teilnehmer der „intellektuellen Feste“ wurden allesamt als „Blue-Stockings“, „Blaustrümpfe“ bezeichnet.
Synonyme:
[1] Emanze, Feministin, Suffragette
Beispiele:
[1] „In späteren Jahren setzte sie sich gegen alle Geringschätzungen durch, als sie die erste Frau in Japan war, die zum Philosophiestudium zugelassen wurde. "Ich muss meinem Glücksstern dankbar sein", meint Yoko Ono, "schon meine Großmutter war ein Blaustrumpf, und auch meine Mutter war auf ihre eigene, stille Art eine Feministin." Sie zog nach New York und behauptete sich in der Männerwelt der Avantgardekünstler, die insgeheim die Nase rümpften über die kleine Japanerin, die in deren Domäne mitmachen wollte.“
[1] Die Blaustrümpfe waren keine organisierte Gruppe, wie die späteren Suffragetten, sondern einzelne gebildete Frauen aus dem Bürgertum, die dem zeitgenössischen Frauenbild widersprachen.
[1] „Im Kreise der sogenannten Blaustrümpfe, der Mrs. Montague, Mrs. Carter, Mrs. Delany, Mrs. Thrale, Hannah More und anderer erreichten dann die Bildungsinteressen der Frau in ziemlichem Ausmaße ihr Ziel.“ (1929)
[2] „Läßt dich dein sterblicher Galgenhumor nicht schmählich im Stich, dann mustre doch einmal das elende Phrasendreschergezücht der Kathederpoeten und Sonntagsdichter! Alles nur Blaustrümpfe, männliche Blaustrümpfe!“
Übersetzungen:


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