Euthanasie
Substantiv, f:

Worttrennung:
Eu·tha·na·sie, kein Plural
Aussprache:
IPA [ɔɪ̯tanaˈziː]
Bedeutungen:
[1] Erleichterung des Sterbens durch schmerzlindernde Medikamente und Pflege
[2] bewusstes Herbeiführen des Todes eines Menschen durch die Gabe von Medikamente oder einen Abbruch der Behandlung
[3] nationalsozialistisch, verhüllend: systematische Ermordung psychisch kranker und behinderter Menschen
Herkunft:
im 19. Jahrhundert im Sinn „leichtes, sanftes Sterben“ von neulateinisch euthanasia aus dem 18. Jahrhundert eingedeutscht, zu griechisch εὐθανασία „leichter, schöner, ehrenvoller Tod“ vom Adjektiv εὐθάνατος „einen guten, leichten Tod habend“ aus εὐ- „gut-, wohl-“ und θάνατος „Tod“
Beispiele:
[1] Euthanasie ohne Lebensverkürzung, zum Beispiel mittels des Verabreichens starker schmerzstillender Wirkstoffe, ist in Deutschland nicht strafbar.
[1–3] „Robert Spaemann, der große Wertkonservative, der sich nicht nur gegen die moderne verbrauchende Embryonenforschung, sondern auch gegen jede Form von Euthanasie aussprach, wartete im Herbst 2006 mit einem neuen Gottesbeweis, dem wohlgemerkt letzten Gottesbeweis, auf.“
[2] Euthanasie im Sinne einer aktiven Sterbehilfe ist in Deutschland gesellschaftlich höchst umstritten.
[2] Bei der allein problematischen Euthanasie mit Lebensverkürzung muss differenziert werden, ob ein Tun oder ein Unterlassen vorliegt.
[3] Euthanasie ist ein geschickt gewähltes Wort, ein Hüllwort, hinter dem sich das tatsächliche Verbrechen zu verstecken sucht.
[3] Als nächster Komplex soll im Hinblick auf die Verurteilungen wegen Täterschaft die „Euthanasie"-Aktion betrachtet werden, die historisch eigentlich die Vorstufe des Genozids darstellt.
Übersetzungen:


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