Habergeiß
Substantiv, f:

Worttrennung:
Ha·ber·geiß, Plural: Ha·ber·gei·ßen
Aussprache:
IPA [ˈhaːbɐˌɡaɪ̯s]
Bedeutungen:
[1] Volkskunde, bayrisch, österreichisch: mal als Ziege, mal als Vogel vorgestellte, sagenhafte Schreckgestalt; als maskierte Gestalt bei Brauchtumsumzügen (z. B. Perchtenläufe), auch als Begleiter des heiligen Nikolaus
[2] Zoologie, Ornithologie, landschaftlich veraltet: Bekassine, ein Wasservogel
[3] alemannisch: Brummkreisel
[4] Zoologie, Arachnologie, regional: langbeiniges Spinnentier, Weberknecht
Herkunft:
Kompositum aus den Substantiven Haber (veraltet Ziegenbock) und dem Substantiv Geiß
[1] Benennung nach den ziegenähnlichen Merkmalen der Schreckgestalt
[2] Übertragung eines anderen Tiernamens aufgrund der lauten meckernden Geräusche, die der Vogel beim Balzflug von sich gibt (anderer Name: Himmelsziege)
Synonyme:
[2] Bekassine, Himmelsziege, Sumpfschnepfe
[3] Brummkreisel
[4] Schneider, Weberknecht
Beispiele:
[1] „Die Wilde Jagd wird im Gebiet von Grödig-Untersberg im Salzburger Land nachgespielt. Mit dumpfen Trommelschlägen und Flöten erscheinen verkleidete Menschen am Donnerstag zwischen 2. und 3. Adventsonntag an einem möglichst geheimen Ort und ziehen von Haus zu Haus […]. Zu den wichtigsten Figuren gehören Tod, Hexe, Habergeiß, Vorpercht, Moosweib, Rape, Riese Abfalter, Saurüssel, Baumpercht, Bär, Bärentreiber und Hahnengickerl. Angeführt werden sie vom Tod.“



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