unter der Hand
Adverb, Redewendung: Worttrennung:
un·ter der Hand
Aussprache:
IPA [ˌʊntɐ deːɐ̯ ˈhant]
Bedeutungen:
[1] von Anderen unbemerkt, heimlich und ungeachtet geltender Regeln; auf inoffiziellen Wegen, über inoffizielle Kanäle
Herkunft:
Dieser Phraseologismus ist seit 1600 bezeugt. Er fußt auf das Verhalten betrügerischer Kartenspieler, die unter ihrer Hand heimlich die Karten vertauschen. Ähnliche Bildungen finden sich in anderen Sprachen: Vergleiche französisch sous main und englisch underhand sowie niederländisch onderhands.
Gegenwörter:
[1] etwas auf den Tisch bringen, etwas auf den Tisch legen/etwas auf den Tisch des Hauses legen
Beispiele:
[1] „Unter der Hand hab’ ich die teuersten Güter am Weg angekauft und nach der Konzession von Bern rasch die Hälfte aller Aktien vorweg übernommen.“
[1] „Wenn jeder wüßte, wie die andern von ihm sprechen: durch die Nase, achselzuckend, unter der Hand, nach der Melodie: Ach, der –!“
[1] „Löhne und Gehälter mögen im allgemeinen um die Hälfte niedriger liegen als im Westen, und mehr als 2000 Mark im Monat verdient selten einer; aber in vielen Familien arbeiten beide, Mann und Frau, und dann gibt es noch die Schwarzarbeit am Wochenende, durch die, privat und unter der Hand, die zahllosen Datschen entstehen, die unsere Landschaft verschönern.“
[1] „Heidegger, scheint mir, hat unrecht, wenn er Platos Ideenlehre gerade am Höhlengleichnis interpretieren und »kritisieren« will, hat aber recht, daß in der Darstellung des Höhlengleichnisses sich Wahrheit unter der Hand in Richtigkeit verwandelt und die Ideen demzufolge in Maßstäbe.“
[1] „Der Prozeß hätte vor einem internationalen Gerichtshof stattfinden müssen, was auch Jaspers forderte, um es der Menschheit zu erschweren, sich einfach mit dem Geschehenen abzufinden oder es gar unter der Hand zum Vorbild neuer Verbrechen zu machen.“
Übersetzungen:


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