Ochsenziemer
Substantiv, m:

Worttrennung:
Och·sen·zie·mer, Plural: Och·sen·zie·mer
Aussprache:
IPA [ˈɔksn̩ˌt͡siːmɐ]
Bedeutungen:
[1] früher: Stock oder Peitsche zum Prügeln, hergestellt aus dem getrockneten Penis des Stiers
Herkunft:
Determinativkompositum aus den Substantiven Ochse und Ziemer mit dem Fugenelement -n.
Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert belegt. Der zweite Wortbestandteil beruht nach Kluge auf mittelhochdeutsch zimere oder zimbere mit verschiedenen mundartlichen Varianten wie zem, zim, zemmel, zimer. Zugrunde liegt die Entlehnung aus dem Französischen cimier mit der Bedeutung „Schwanz“, übertragen „Glied, Penis“ (und durch Verschiebung jägersprachlich „Fleischstück, Rückenstück nahe beim Schwanz des Wilds, Ziemer“). Duden benennt zusätzlich noch eine andere Möglichkeit: Umbildung aus Sehnader „Glied des Ochsen“.
Synonyme:
[1] Kurzform: Ziemer; regional: Ochsenfiesel/Ochsenfiesl
Beispiele:
[1] „Dort schrieb er seine ersten Erzählungen, die von seinen Jahren in der Unterstadt handeln, von seiner Jugend ohne fließend Wasser, ohne Strom, ohne Bücher, ohne Radio, ohne Worte – in einem langen, jahrtausendealten Schweigen, das nur ab und zu von den Peitschenhieben unterbrochen wurde, die ihm die Großmutter mit dem Ochsenziemer verpasste.“
[1] „Daß man mich nicht so ehrt wie andere Wohltäter, macht mir nichts aus. Auf Dank hab' ich nie gerechnet. Daß man mich aber noch schlägt mit dem Ochsenziemer – halte ich für gemein. Muß ich auch noch zum Märtyrer werden?“
[1] „Er war blutüberströmt, Gaynes stand mit einem riesigen Ochsenziemer hinter Abed.“
[1] „Nicht allein der Vater war vom Stiefvater mit dem Ochsenziemer für den Besitz eines Buches bestraft worden, sondern der ›Vertreter seiner Klasse‹, hätte Marga gesagt.“
Übersetzungen:


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