Namibiadeutsch
Substantiv, n: Worttrennung:
Na·mi·bia·deutsch, Singular 2: Na·mi·bia·deut·sche, kein Plural
Aussprache:
IPA [naˈmiːbi̯aˌdɔɪ̯t͡ʃ], Singular 2: [naˈmiːbi̯aˌdɔɪ̯t͡ʃə]
Bedeutungen:
[1] die mit Interferenzen aus dem Afrikaans, dem Englisch, den Bantu- (Oshivambo, Otjiherero) und Khoisan-Sprachen (Khoekhoegowab/Nama#Substantiv, n|Nama) durchsetzte Variante/Varietät der deutschen Sprache, die in Namibia gesprochen wird
Herkunft:
Determinativkompositum aus dem Toponym Namibia und dem Substantiv Deutsch
Synonyme:
[1] Namibia umgangssprachlich: Namdeutsch/Nam-Deutsch, Namlish, Namsläng/Nam-Släng, Namslang/Nam-Slang; veraltend: Springbockdeutsch, Südwesterdeutsch, Wellblechdeutsch
Gegenwörter:
[1] Küchendeutsch
Beispiele:
[1] „Interessant ist, dass diese Wortstellungsbesonderheit im Namibiadeutschen nur den ersten Teil der Verneinung nachahmt und nicht die doppelte Verneinung des Afrikaansen ebenfalls übernimmt!“
[1] „Verschiedene Untersuchungen und Forschungen zum Namibiadeutsch in seiner Ausprägung sowie ob und inwieweit es ein Dialekt oder eine eigene Sprache ist, beschäftigen nach wie vor die Sprachwissenschaftler, aber auch die Namibier.“
[1] „Ein Beispiel: Im Namibiadeutschen findet man den Satz Die Straße ist sehr beschäftigt. Hier bekommt das deutsche Wort beschäftigt die zusätzliche Bedeutung von engl. busy oder afr. beesig (‘beschäftigt’, ‘vielbesucht’, ‘belebt’).“
[1] „Sie sind nämlich unter ganz unterschiedlichen Bedingungen entstanden: die eine Varietät – nämlich die rumäniendeutsche – infolge einer vor mehr als achthundert Jahren erfolgten Ansiedlung, die andere – und zwar das Namibiadeutsch – während des neuzeitlichen Kolonialismus und die Varietäten in Nordamerika und Kanada als Resultat von Glaubensverfolgungen (so genannte ‚religiöse Isolate‘).“
[1] „Das Namibiadeutsche ist ein besonders interessanter Fall, weil wir hier eine Sprachgemeinschaft vorfinden, die durch Emigration aus Deutschland entstanden ist und das Deutsche als sog. ‚Heritage-Sprache‘ spricht, Deutsch dabei aber, anders als z.B. in deutschen ‚Sprachinseln‘ in Nordamerika (‚Texas German‘ u.a.) nicht nur im informellen, umgangssprachlichen Bereich, sondern auch in formelleren Kontexten (Schule, Medien, Kirche) verwendet.“
[1] „Im Kontext der Entwicklung dieser sprachlichen Situation wurde die Bezeichnung Namibiadeutsch geprägt, mit der sich eine kleine Gruppe von Sprechern identifiziert.“
Übersetzungen:


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