Vulgärlatein
Substantiv, n:

Worttrennung:
Vul·gär·la·tein, kein Plural
Aussprache:
IPA [vʊlˈɡɛːɐ̯laˌtaɪ̯n]
Bedeutungen:
[1] Sprachwissenschaft, Altphilologie: die gesprochene Volkssprache im römischen Reich, die sich seit Quintus Ennius (ab etwa 240 v. Chr.) von der Schriftsprache trennte und zur Entstehung der romanischen Sprachen führte
Herkunft:
Der Begriff ist eine Bildung aus dem 19. Jahrhundert unter Bezug auf die lateinische Bezeichnung vulgaris sermo „Volkssprache“.
strukturell: Determinativkompositum, zusammengesetzt aus dem Adjektiv vulgär und dem Substantiv Latein
Synonyme:
[1] Sprechlatein, Volkslatein
Gegenwörter:
[1] Kirchenlatein, Schriftlatein
Beispiele:
[1] Aus dem klassischen und dem Vulgärlatein formte sich das Mittellatein als internationale Sprache der Wissenschaft, Diplomatie und des Rechtswesens. Das Mittellatein war bis weit in die Neuzeit lebendig.
[1] „So entsteht im Vulgärlatein in Wirklichkeit ein neues vierstufiges Vokalsystem.“
[1] „Für das gesprochene Latein war lange Zeit der im 19. Jahrhundert entstandene Ausdruck ‹Vulgärlatein› in Gebrauch. Stattdessen wird seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Bezeichnung ‹Sprechlatein› bevorzugt, die im Unterschied zu ‹Vulgärlatein› sozial nicht stigmatisiert ist.“
Übersetzungen:


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