jenseits
Siehe auch: Jenseits
Präposition: Worttrennung:
jen·seits
Aussprache:
IPA [ˈjeːnˌzaɪ̯t͡s], auch: [ˈjɛnˌzaɪ̯t͡s]
Bedeutungen:
[1] Präposition mit Genitiv: auf der anderen Seite von
Herkunft:
mhd. jensīt, frühnhd. jenseit
Gegenwörter:
[1] diesseits
Beispiele:
[1] „Jenseits der Gräber wuchern deine Schmerzen.“
[1] „Jetzt lächelt er jenseits der Sterne.“
[1] Die Frage wird dringlicher, wenn frau bereits jenseits der 30 ist und damit schon in die Gruppe der späten Erstgebärenden fallen [sic].
[1] „Jenseits der linken Leitplanke endet hier Georgiens Hoheitsgebiet.“
Übersetzungen:

[1] mit Genitiv: auf der anderen Seite von

Adverb: Worttrennung:
jen·seits
Aussprache:
IPA [ˈjeːnˌzaɪ̯t͡s], auch: [ˈjɛnˌzaɪ̯t͡s]
Bedeutungen:
[1] auf der anderen Seite
Herkunft:
siehe weiter oben
Gegenwörter:
[1] diesseits
Beispiele:
[1] „Die Unwahrheit als Lebensbedingung zugestehn: das heisst freilich auf eine gefährliche Weise den gewohnten Werthgefühlen Widerstand leisten; und eine Philosophie, die das wagt, stellt sich damit allein schon jenseits von Gut und Böse.“
Redewendungen:
[1] jenseits von Gut und Böse
Übersetzungen:

[1] auf der anderen Seite


Jenseits
Substantiv, n:

SingularPlural
Nominativdas Jenseits
Genitivdes Jenseits
Dativdem Jenseits
Akkusativdas Jenseits

Worttrennung:
Jen·seits, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˈjeːnˌzaɪ̯t͡s], auch: [ˈjɛnˌzaɪ̯t͡s]
Bedeutungen:
[1] übernatürlicher Bereich, den man nach dem Tode betritt
Herkunft:
im 18. Jahrhundert substantiviert aus der Präposition / dem Adverb jenseits, welches „auf der anderen Seite“ bedeutet. Die Bedeutung leitet sich wahrscheinlich aus Formulierungen wie „jenseits des Grabes“ her.
Synonyme:
[1] Himmel
Gegenwörter:
[1] Diesseits
Beispiele:
[1] Der ist jetzt im Jenseits.
[1] „Er, der das Paradies im Diesseits nicht gefunden hatte, griff nun mit der ihm eigenen Maßlosigkeit nach dem Jenseits.“
[1] „Die Hoffnung der Religion auf ein erlösendes Jenseits kann für ihn nicht länger mit der Metapher des Lichts illustriert werden.“
[1] „Gläubige sind von der Existenz des Jenseits überzeugt.“
[1] „Das ist die Bezeichnung für diejenigen, die vom Totengericht als gerecht anerkannt wurden und damit im Jenseits weiterleben dürfen.“
Redewendungen:
[1] ins Jenseits befördern – töten
Übersetzungen:

[1] übernatürlicher Bereich, den man nach dem Tode betritt

Substantiv, n, Toponym: Worttrennung:
Jen·seits, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˈjeːnˌzaɪ̯t͡s], auch: [ˈjɛnˌzaɪ̯t͡s]
Bedeutungen:
[1] Tübingen, Stadtteil, historisch, umgangssprachlich: Stadtgebiet südlich – also von der Altstadt aus: jenseits – des Neckars
Synonyme:
[1] modern: Südstadt
Beispiele:
[1] „Bis [zum Abzug des französischen Militärs 1991] war die Südstadt im Volksmund das ›Jenseits‹: auf der anderen Seite von Neckar, Bahn und Bundesstraßen gelegen, ein Ort der Industrie, des Militärs und des Verkehrs, zum Wohnen längst nicht so attraktiv wie die Tübinger Halbhöhenlagen.“
[1] „Wieder zu Hause, schreiben [die Städteplaner] die wohlklingenden Grundzutaten, mit denen hier aus dem ehemaligen ‚Jenseits‘ (so der Volksmund für die Südstadt) ein echtes Stück Stadt gebacken wurde, in ihre städtebaulichen Konzepte.“
[1] „Das ›Jenseits‹ ist eine Ortsangabe. In Tübingen liegt das ›Jenseits‹ südlich von Neckar und Bahnlinie. So jedenfalls hieß lange Zeit im Volksmund die heutige Südstadt.“
[1] „Kaum jemand mochte diesen Teil der Stadt, vom Zentrum abgeschnitten durch den Neckar, durch Bahngleise und zwei vierspurige Autotrassen. ‚Jenseits‘ nennen sie diese Gegend, die angefüllt ist mit allem, was man sich aus den Augen wünscht: Großdiscountern, Gaswerk, zwei Bauwagensiedlungen und Unterkünften für Asylbewerber.“
[1] „[…] nicht nur die im 20. Jahrhundert eingemeindeten, früher selbständigen Dörfer, sondern ein großer Teil des Tübinger Stadtgebietes, insbesondere die Tübinger Südstadt, im ‚Jenseits‘ der Stadt.“



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