Wurmfortsatz

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Substantiv, m:

Worttrennung:

Wurm·fort·satz, Plural: Wurm·fort·sät·ze

Aussprache:

IPA [ˈvʊʁmfɔʁtˌzat͡s]

Bedeutungen:

[1] Medizin, Anatomie: kleiner länglicher (wurmförmiger) Anhang am Blinddarm beim Menschen und einigen anderen Säugetieren

[2] übertragen, abwertend: als unwichtig, nutzlos, minderwertig angesehener Bereich, gering geschätztes Anhängsel

Herkunft:

• etymologisch: Lehnübersetzung des neulateinischen processus vermiformis, einer Wortverbindung aus dem Substantiv processus „Fortsatz“ und dem Adjektiv vermiformis „wurmförmig“ (aus vermis „Wurm“ und -formis „-förmig“)
• strukturell: Determinativkompositum aus den Substantiven Wurm und Fortsatz

Synonyme:

[1] fachsprachlich: Appendix vermiformis, ''kurz: Appendix#Substantiv,_f|Appendix

[1] umgangssprachlich fälschlich: Blinddarm

Beispiele:

[1] „Dabei verletzte er zunächst den Blinddarm und musste ihn nähen, bevor er dann nach den Regeln der chirurgischen Kunst dessen entzündeten Wurmfortsatz entfernte.“

[2] „Der BND habe sich in einen ‚Wurmfortsatz der NSA‘ verwandelt, sagte Drake am späten Donnerstagabend im NSA-Ausschuss in Berlin.“

[2] „Für die anderen waren sie [die Linguisten] immer die Erbsenzähler, war ihr Fach der Wurmfortsatz der Literaturwissenschaft, der Inbegriff geistiger Selbstbescheidung, ihre Sprache so fremd und unverständlich wie Japanisch, so unnütz und künstlich wie Esperanto.“

[2] „Die Erzählerin war der Wurmfortsatz der Familie, Nachzüglerin und vom Vater kaum wahrgenommen.“

[2] „Kasjanow war jedoch klug genug, nie politische Ambitionen durchscheinen zu lassen. Stattdessen akzeptierte er – jedenfalls nach außen hin – demütig die Rolle der russischen Regierung als Wurmfortsatz des Präsidentenamtes, wo alle wirklich bedeutsamen Entscheidungen der russischen Innen- und Außenpolitik gefällt werden.“

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