etwas zum Besten geben
Redewendung: Worttrennung:
et·was zum Bes·ten ge·ben
Aussprache:
IPA [ɛtvas t͡sʊm ˈbɛstn̩ ˌɡeːbn̩]
Bedeutungen:
[1] etwas in geselliger Runde ausgeben/spenden, um für das leibliche oder geistige Wohl zu sorgen
[2] heute insbesondere: etwas vor Publikum vortragen, darbieten (etwa ein Lied, ein Gedicht, einen Witz)
Herkunft:
Ursprünglich stammt die Redewendung von alten Wettkampfspielen etwa im Schießen ab. Dort war das Beste der Preis für den besten Teilnehmer. Dies wird an folgendem Zitat aus Johann Fischarts „Das Glückhafft Schiff von Zürich“ deutlich:
„Zu eim Hauptschiessen schön mit lust
Zugleich mit Büchsen und Armbrust,
Zu deren jedem war das best,
Hundert gulden, on sonst den Rest.“
Auch bei Johann Wolfgang von Goethe findet sich diese Bedeutung von das Beste: „Siehst du, da war ein Schneider von Stuttgart, der war ein trefflicher Bogenschütz, und hatte zu Cöln auf’m Schießen das Beste gewonnen.“ Als das Best wird in Bayern und Tirol der erste Schützenpreis bezeichnet, weiterhin gibt es auch ein Kegelbest und eine Bestenhalle sowie in Norddeutschland den Namen Bestemann für den Schützenkönig.
Nach all dem ergibt sich für die Redewendung die Ausgangsbedeutung ‚etwas als Preis für den Sieger in einem Wettkampf zur Verfügung stellen‘. Später wurde daraus ‚etwas als Beitrag zu den Kosten eines Festes beisteuern‘, was auch in Form von Unterhaltungsbeiträgen geschehen kann.
Beispiele:
[1] Als abends die Camper am Lagerfeuer beisammen saßen, gab Danuta ihr berühmtes Schmalzgebäck zum Besten.
[1] In derselben Halle wird auch die Hotelfachschule kleine Meisterwerke kulinarischer Kunst zum Besten geben.
[2] „Dylan konnte tatsächlich richtig witzig sein und ich hatte mir zu guter Letzt den Bauch vor Lachen halten müssen, als er einen irischen Fischerwitz mit sprechenden Fischen zum Besten gegeben hatte.“
[2] „Zum ersten Mal habe ich bei einer Tagung in Wien erlebt, dass Ronneberger Kriegserinnerungen in einer Runde zum Besten gegeben hat.“
[2] „Manche Sänger tragen einen ganzen Vorrat von solchen Zoten mit sich, die sie ohne jede Scheu zum Besten geben.“
[2] Selbst in den unpassendsten Momenten muss Herr Meißner seine unappetitlichen Krankengeschichten zum Besten geben.



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