da liegt der Hund begraben
Redewendung: Worttrennung:
da liegt der Hund be·gra·ben
Aussprache:
IPA [↗ˈdaː liːkt deːɐ̯ ↘ˈhʊnt bəˌɡʁaːbn̩]
Bedeutungen:
[1] umgangssprachlich: dies ist die Ursache der (unüberwindlichen) Schwierigkeiten; dies ist der Kern der (unangenehmen) Angelegenheit/Sache; von dieser (unangenehmen) Angelegenheit/Sache hängt es ab; dies ist das Ausschlaggebende
Herkunft:
Der Ursprung dieser seit 1600 bezeugten Redensart ist trotz aller Deutungsversuche dunkel und nicht befriedigend geklärt.
Ins Reich der Fabel gehört die Deutung, die Georg Büchmann in seinen »Geflügelten Worten« anführt. Darin erinnert er an Geschichten von treuen Hunden, die manchmal sogar auf dem Grab ihrer toten Herrn trauern, bis sie selbst verenden, und zitiert ein Hundegrabmal bei der Schlossruine Winterstein in Thüringen, auf dem es heißt: „ANO 1630 JAR DER / 19. MARCI WAR.WARD / EIN HVND HIE HER / BEGRAWEN DAS IN NICHT FRESSEN DIE RAWEN / WAR SEIN NAME STVZEL GENANT FÜRSTEN VD / HERN WOLBEKAT GESCHACH VB SEINE GROSSE / TREVLIGKEIT DIE ER SEINE HER VD FRAVEN BEWEIST.“ Das Grab wurde zu Ehren eines Hundes errichtet, der die Liebesbriefe seines Herrn überbrachte.
Knüpft man dagegen an den alten Volksglauben an, dass verborgene Schätze von einem Hund (hier war wohl eigentlich der »schwarze Hund« im Sinne von ‚Teufel‘ gemeint; siehe weiter unten) bewacht werden, in dem dieser mit dem Schatz unter der Erde haust beziehungsweise auf dem Schatz lagert, um die Schätzgräber abzuschrecken, dann bleibt unklar, warum der Wächter mit dem bewachten Schatz gleichgesetzt worden ist. Die abergläubische Vorstellung des Teufels als schwarzer Hund geht wiederum auf den Kerberos der griechischen Sage zurück, der den Eingang zum Totenreich bewacht. Nur zweimal wurde der Höllenhund überwunden: Orpheus besänftigte ihn mit seiner Musik, und Herakles bezwang ihn mit seiner Körperkraft, um ihn gefesselt seinem König vorzuführen.
Hinter der Bezeichnung »Hund« verbirgt sich nach dieser Interpretation:
  1. ein geiziger Mensch, der sein „Geld ins Grab“ mitnimmt und in zähnefletschender Gestalt verteidigt,
  2. der unerreichbare, zu bösen Taten anstiftende Schatz, den ein ehrlicher Mensch nur verachten kann,
  3. der Teufel selbst, dessen Namen man nicht nennen möchte.
In letzterem Fall ist der »Hund« Stellvertreter für das Böse. So entpuppt sich in Goethes »Faust« nicht zufällig Mephisto als »des Pudels Kern«.
Synonyme:
[1] da liegt der Hase im Pfeffer
Beispiele:
[1] „Man entdeckt oft erst beym zweyten- oder drittenmal, wo der Hund begraben liegt.
[1] „Der Hund muß doch irgendwo begraben liegen.
[1] „Denn obschon, was die Geschichte des Facti und den Buchstaben anbetrifft, des Gegners Bericht auf ein Härlein wahr ist, so sieht man doch gleichwohl, meine Herren, die Listen, Schlich und die feinen Häklein, und sieht wo der Hund begraben liegt.
[1] „Siehe, darin liegt der eigentliche Hund begraben, und das ist des Pudels ominöser Kern.“
[1] „Wie geprügelt zuckte er nur zusammen, wenn er einmal hörte, daß irgendwo der Hund begraben liegen sollte, daß zwei Leute wie er und Katze lebten, und wenn er von Hundesöhnen und Schweinehunden hörte.“
[1] „Und dies ist ein Bereich, in dem gerade auch in Österreich der Hund begraben liegt.
[1] „Dort, wo für gewöhnlich der Hund begraben liegt, will der Trainer seine Stars munter machen.“
[1] „Während für Rosenmaier die Hauptschuld daran am „Junior-Partner“ ÖVP liegt, ist für Landtagsabgeordneten Franz Rennhofer (ÖVP) woanders der Hund begraben:
[1] „Genau da liegt in vielen Fällen aber der Hund begraben:[…].“
[1] „Da jetzt auch die Badminton-Spieler und Eishockey-Cracks diesen letzten Schritt gescheut haben, stellt sich die Frage, wo der Hund begraben liegt.
[1] „Denn in Helfrichs Programm erfahren sie, wo sich Differenzen in der verbal-genetischen Evolutionsgeschichte am stärksten auswirken, warum ein daraus resultierender S-Fehler besser ist als ein SS-Fehler und wo letztendlich der Hund begraben liegt.
[1] „Ich weiß zurzeit nicht, wo der Hund begraben liegt.
[1] „Und genau hier scheint doch der Hund begraben zu sein.
[1] „Mich laust der Affe. Zuerst hatten wir einen Frosch (im Hals), nun ist die Hirsch Hahn im Korb. Jedem Tierchen sein Pläsierchen! Und welcher ist der nächste (Kunst)Bär, den man uns aufbindet? Die (kafkaeske) ‚Verwandlung‘ des Museion in eine Menagerie? Für Fleisch oder Fisch wird man sich entscheiden müssen – darin liegt der Hund begraben!
[1] „Hier liegt auch der Hund begraben, weshalb es mit der Sanierung harzt.“
[1] „Womöglich liegt genau da der Hund begraben.
[1] „Doch Tina Häussermann weiß, wo der Hund begraben ist, holt sich eine Schaufel und buddelt ihn aus, denn die Letzten werden die Ersten sein, wer zuletzt lacht, lacht am besten und wer wen beißt, das werden die Zuschauer an diesem Abend schon noch sehen.“
Übersetzungen:
  • englisch: [1] there is the rub
  • französisch: [1] c’est là que gît le lièvre
  • italienisch: [1] qui casca l’asino
  • portugiesisch: [1] aí é que a porca torce o rabo, aqui é que a porca torce o rabo; selten: este é o lebre
  • russisch (ISO 9): [1] вот где собака зарыта, вот где собака порылась
  • spanisch: [1] ésa es la madre del cordero; selten: ahí está la liebre



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