Augenblicksbildung
Substantiv, f:

Worttrennung:
Au·gen·blicks·bil·dung, Plural: Au·gen·blicks·bil·dun·gen
Aussprache:
IPA [ˈaʊ̯ɡŋ̍blɪksˌbɪldʊŋ]
Bedeutungen:
[1] Linguistik: neu gebildetes Wort, aus einer speziellen Situation heraus, das noch nicht zum Wortschatz der Sprache gehört
Herkunft:
Determinativkompositum aus dem Substantiv Augenblick, dem Fugenelement -s und dem Substantiv Bildung
Synonyme:
[1] Ad-hoc-Bildung, Gelegenheitsbildung, Okkasionalismus
Beispiele:
[1] Augenblicksbildungen entstehen aus der Situation heraus und werden in der Regel nicht ins Lexikon aufgenommen, sondern verschwinden wieder, sobald die Situation vorbei ist. Man könnte z.B. in einer Diskussionsrunde die Argumentationsweise eines Philosophen mit einer Augenblicksbildung wie "Tiefschürferitis" angreifen.
[1] Bertolt Brecht lässt in seinem Roman "Flüchtlingsgespräche" (1940-42) den kommunistischen Exilanten Kalle darüber berichten, wie ihm ein deutscher Emigrant vor Hitler, ein bürgerlich-konservativer Kaufmann, Vorwürfe gemacht habe, vor 1933 keine kommunistische Revolution zuwege gebracht und damit Hitler nicht verhindert zu haben. Er spottet dann über den Betreffenden unter Gebrauch einer scherzhaften Augenblicksbildung, dieser Kritiker habe unter Kommunismus wohl ein „Kommerzienrätedeutschland“ verstanden.
Übersetzungen:


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