Schmock
Substantiv, m:

Worttrennung:
Schmock, Plural 1: Schmö·cke, Plural 2: Schmo·cke, Plural 3: Schmocks
Aussprache:
IPA [ʃmɔk]
Bedeutungen:
[1] veraltet: Winkeljournalist, gesinnungsloser, käuflicher und skrupelloser Journalist
[2] Schimpfwort mit vager Bedeutung, ähnlich zu Angeber, Dandy, Schönling, Snob
[3] leeres, geschwollenes Gerede
[4] hamburgischer Soziolekt: abgelehnter Zuhälter
[5] (beschnittener) Penis
[6] Jugendsprache: (abgelagerter; klebriger; schmieriger) Schmutz, (Dreck, Mist)
Herkunft:
[1] Der Begriff geht auf den „Winkeljournalisten Schmock in Gustav Freytags Lustspiel DIE JOURNALISTEN von 1853“ zurück.
[5] Im Jiddischen eine — im Gegensatz zum Deutschen — vulgäre Nebenbedeutung des Wortes , in deutscher Umschrift schmok, die in etwa dem deutschen ‚Schwanz‘ entspricht. (Plural: , schmeck) Diese Bedeutung gab es auch schon in der deutschen Umgangssprache im Wien der Jahrhundertwende bis wahrscheinlich zum Anschluß 1938. In einem 1909 veröffentlichten Gedichtband von Fritz Löhner-Beda taucht Schmock als Begriff für einen jüdischen (d.h. beschnittenen) Mann auf. Nach den einen Quellen entwickelte sich aus auch das verkürzte Ersatzwort .
Synonyme:
[1] Winkeljournalist
[3] Gerede, Geschwätz
[6] Schmand, Schmocke
Beispiele:
[1] „Schmock ist jene Person, die eines Tages bei der ihrem bisherigen Brotgeber feindlichen Firma Stellung sucht und dieser, — wegen der seitherigen politischen Überzeugungen für bedenklich befunden, — erklärt: »Wozu machen Sie sich Sorgen um das? Ich habe bei Blumenberg gelernt, in allen Richtungen zu schreiben. Ich habe geschrieben links und wieder rechts; ich kann schreiben nach jeder Richtung.«“
[1] „Es war einmal ein Schmock. Aber keiner von der gewöhnlichen Sorte, kein Schmöckchen, sondern ein riesenhafter, dämonischer Schmock. […] So wurde der Überschmock in gereiften Jahren der Erfinder des Nebensatzrevolvers. Mit dem Nebensatzrevolver schoß er nach allen Himmelsrichtungen, und mit den Hauptsätzen blieb er gleichwohl ein anständiger Mensch.“
[2] Er ist ein unangenehmer Schmock.
[2] „Heute geht ja unglückseligerweise jeder überall hin, jeder Schmock sitzt doch schon im Breakfast-Room des ›King David‹ und kommt sich vor wie Bolle auf dem Milchwagen.“
[2] [Heinrich Heine an Gustav Heine - Paris, 21. Januar 1851]: „Der Schmock Bacher war wieder bey mir u. ging mich sehr an mit seinem Projecte, wobey er mir einen Succes von 30-50000 francs oder Gulden versprach; aber ich habe unterdessen die Richtigkeit meines ersten Eindrucks ganz ermessen, und wenn es auch nicht zu leugnen wäre, daß ich dadurch zu einer bedeutenden Geldsumme gelangen möchte, so riecht doch die Sache gar zu sehr nach Bettelei, und dieser Geruch erfüllt mich mit Abscheu.“
[3] „Was herauskommt, ist der gleiche Schmock, aber jetzt nicht mehr süßlich, sondern säuerlich.“
[4] „Schmöcke ist auch kein besoders schöner, aber ein notwendiger Plural, weil es in Hamburg viele davon gibt.“
[4] „…; den Zuhälter, der nicht akzeptiert wird, nennt man Schmock.
[5] „Er spürte die Härte seines Schmocks, schob sein Becken gegen ihres, fühlte ihren Schoß weit und naß.“
[5] „Seligmann ist kein großer Sprachkünstler (…) und der primäre Zweck seiner literarischen Bemühungen ist die immer wieder aufgestellte Behauptung, alle Weiber wären scharf auf ihn, als hätte er sich Löwensenf auf seinen allzeit geilen Schmock geschmiert.“
[5] „Wenn Elajßah morgens beim Aufwachen oder abends vor dem Einschlafen, nach ihm langte und seine erogenen Zonen mit ihren Fingern zärtlich umhegte; wenn sie dann nach dem üblichen Vorspielgeplänkel loslegen wollten, wurde Gavriels Schmock oft einfach nicht mehr steif.“
[5] „Und die Baalbek- Bewohner spotteten über den kleinen Mann mit der tiefen Stimme und der dicken Zigarre im Mund, die Zigarre war der Schmock, wie sie sich ausdrückten, der Schwanz oder der Ersatz dafür.“
[5] „Als Mann besitzt man ein Körperteil, genannt Schmock. Aber das stimmt nicht, denn der Schmock wird erst zum Schmock, so bald er weniger vollständig ist, als ihn die Natur oder wer auch immer gedacht hat.“
[5] „Ich hatte zwar meinen Ausweis dabei, aber auf dem ist mein Schmock leider nicht abgebildet.“
[5] [Vorhautentfernung] „Und was habe ich von diesen Opfern? Einen sensibilisierten Schwanz, sonst nichts. Vielleicht denke ich deshalb den ganzen Tag an nichts als an meinen Schmock.
[6] „Und wenn es wirklich die Gesundheit deiner Zehennägel wäre, was dir am Herzen liegt, dann hättest du wohl wenigstens hin und wieder den Schmock unter ihnen weggekratzt.“
[6] „Also mindestens einmal am Tag schön den ganzen Schmock unter der Vorhaut weg machen und in diesem Zuge die Vorhaut komplett zurückziehen!“
[6] „Brillen brauchen sowas nur alle halbe Jahre … wenn man eine Brille mit Rand hat wo sich an den Rändern Schmock sammeln kann.“
[6] „Und diese Durchflussmenge wird im Laufe der Jahre anscheinend geringer, durch den ganzen Schmock der sich so ansammelt.“
[6] „Draufgesprüht, einwirken lassen, mit'm Dampfstrahler den Schmock runter und danach noch in die Waschanlage. Sauber.“
[6] „Einfach mit zB Bremsenreiniger reinsprühen, einwirken lassen und auskippen den Schmock. Kann sein das er ein wenig verharzt ist.“
[6] „Hab auch mal gehört, dass wenn man eine normale Pur-Pfeife nicht putzt und dann irgendwann den Schmock da raus holt und mit raucht, es auch viel mehr knallen soll.“
[6] „Ich habe in mir eine riesige Ansammlung an Wut, Hass,Verzweiflung, Freude und all den ganzen Schmock.
[6] „Den Mist werde ich mir wahrscheinlich nicht anschauen. Bin kein Fan von den Schmock und auch nicht von dieser Musikrichtiung.“
[6] „Die einflussreichsten Sesselpupser haben sich in der Mainzer Prinzengarde zusammengeschlossen und kontrollieren Politik, Geld und Medien. Darum muss sich auch der Rest der Nation jährlich den ganzen Schmock in der Kiste anschauen.“
[6] „Jaja hab den Schmock [angesammelte Autostart-Einträge in der Registry] ma weg gemacht o.O das sollte da gar nicht sein…“
Übersetzungen: Substantiv, m, f, Nachname: Worttrennung:
Schmock, Plural 1: Schmö·cke, Plural 3: Schmocks
Aussprache:
IPA [ʃmɔk]
Bedeutungen:
[1] deutschsprachiger Nachname, Familienname
Herkunft:
[1] von mnd. smok für „Rauch“, „Dunst“; ein berufsbezogener metonymischer Name für einen Köhler oder einen Bergmann im Kohlebergbau. Zentrum des Namensvorkommens ist nach den Telefonbüchern von etwa 1990, dem Reichstelefonbuch 1942 und nach den in Genealogiedatenbanken auftauchenden Datensätzen Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Pommern, davor auch Westpreußen und ist in dieser Schreibung bis zurück in das 17. Jahrhundert zu finden, mit vereinzelten Personen etwa in Hamburg, Frankreich. Smok ist im 16. Jahrhundert zu finden.



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