dissident
Siehe auch: Dissident
Adjektiv:

Worttrennung:
dis·si·dent, Komparativ: dis·si·den·ter, Superlativ: am dis·si·den·tes·ten
Aussprache:
IPA [dɪsiˈdɛnt]
Bedeutungen:
[1a] Politik, Religion: gegen eine bestehende, hauptsächlich autoritäre politische oder religiöse Ordnung auftretend, diese kritisierend oder nicht befolgend
[1b] Politik, Militär: die Ziele einer politischen oder militärischen Gruppe nicht unterstützend
[2] den Anschauungen eines Dissidenten entsprechend, diese zum Ausdruck bringend
Herkunft:
aus lateinisch dissidens, adjektivisch verwendetes Partizip Präsens von dissidere = „getrennt sein, sich uneins sein nicht übereinstimmend, andersdenkend“, eigentlich „voneinander getrennt sitzend“
Synonyme:
[1a] regimekritisch
[1a, 1b] oppositionell
[1a, 2] dissidentisch
Gegenwörter:
[1a, 1b] linientreu, loyal
Beispiele:
[1a] „… dass sie nicht gerade zu den dissidenten Autoren der DDR gehört hatte“
[1a] „Benedikt XVI. löst dissidenten Zweig der Johannesschwestern auf.“
[1a] „Das heutige Rumänien gewährte dissidenten protestantischen Bewegungen weiteren Schutz.“
[1b] „Es handelt sich um einen dissidenten Flügel der liberalen Partei.“
[1b] „… darauf hinweisen, daß auch einige der dissidenten Abgeordneten ihre Beschwerde öffentlich kundgaben.“
[1b] „… der die dissidente II. Armee wieder dem Oberbefehl des … unterstellte“
[2] „… aber auch die dissidente Literatur hatte auf einen Schlag ihren Widerpart verloren, gegen den sie anschrieb.“
[2] „Eine dissidente Stimme, die nicht schweigt und die nie geschwiegen hat …“
[2] „Im Bemühen, neue Varianten der Präsentation dissidenter Kunst zu finden …“
Übersetzungen:
Dissident
Substantiv, m:

Worttrennung:
Dis·si·dent, Plural: Dis·si·den·ten
Aussprache:
IPA [dɪsiˈdɛnt]
Bedeutungen:
[1a] Politik: öffentlich gegen die allgemeine Meinung oder politisch autoritäre Macht Auftretender
[1b] Wirtschaft: entgegen den Bestimmungen des bestehenden Finanzsystems Handelnder
[2a] Religion: Nicht-Katholik
[2b] Religion: sich zu keiner anerkannten Religionsgemeinschaft Bekennender, Konfessionsloser
Herkunft:
von lateinisch dissidens, Partizip Präsens von dissidere = getrennt sein, sich uneins sein, nicht übereinstimmen, anders denken, eigentlich: voneinander getrennt sitzen (gebildet aus der Vorsilbe dis- ‚auseinander‘ und sedere ‚sitzen‘); erstmals im Warschauer Religionsfrieden (1573) dissidentes in religione mit Bezug auf Katholiken und Protestanten, ab 17. Jh. nur in Bezug auf nicht-katholisch Denkende verwendet; im 18. Jh. eingedeutscht und verallgeminert als ‚Religionsloser‘; später weiter verallgemeinert und im Sinne ‚Andersdenkender‘ auf den politischen Bereich übertragen; bezeichnet heute (erneut metaphorisch) auch gegen bestehende wirtschaftliche Ordnungssysteme Auftretende
Synonyme:
[1a] Opponent, Oppositioneller, Rebell
[1a, 1b, 2a] Abweichler
[2a, 2b] Andersgläubiger
[2b] Konfessionsloser
Gegenwörter:
[1a] Ja-Sager, Mitläufer
Beispiele:
[1a] „Zuflucht für iranische Dissidenten.“ – „Anfang nächster Woche wird ein weiterer Dissident aus dem Iran in Rheinland-Pfalz erwartet.“
[1a] „… die Polizei habe allen Angehörigen und Freunden des Dissidenten gesagt, der 62-Jährige habe Selbstmord begangen und sie sollten die Angelegenheit ‚nicht an die große Glocke hängen‘“.
[1a] „So weit ich zurückblicken kann, war ich als junger Dissident ständig auf der Suche nach westlich aussehenden Lebensmitteln.“
[1b] „Dissidenten in der Chefetage. Der Krieg gegen die Finanzmarktaufsicht hat Schuhfabrikanten Heini Staudinger berühmt gemacht.“
[2a] „Friedrich Locher und das Netzwerk erweckter lutherischer Dissidenten an der Saar (1839-1859)“
Übersetzungen:


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