postfaktisch
Adjektiv:

Worttrennung:
post·fak·tisch, keine Steigerung
Aussprache:
IPA [ˈpɔstˌfaktɪʃ]
Bedeutungen:
[1] auf Gefühlen, nicht auf Tatsachen beruhend
Herkunft:
etymologisch: Lehnübersetzung aus dem Englischen zum Adjektiv post-truth, das von Ralph Keyes → WP in seinem 2004 erschienenen Buch „The Post-Truth Era“ geprägt wurde. Das Wort ist im Deutschen ein Neologismus der 2010er Jahre.
strukturell: Derivation (Ableitung) des Adjektivs faktisch mit dem Präfix post-
Synonyme:
[1] gefühlsmäßig, populistisch, unsachlich
Gegenwörter:
[1] faktisch, auf Fakten beruhend
Beispiele:
[1] „Eine neue Vokabel ist in Mode gekommen: ‚postfaktisch‘.“
[1] „Merkel stellte sich vors Mikro und sagte: ‚Es heißt ja neuerdings, wir lebten in postfaktischen Zeiten. Das soll wohl heißen, die Menschen interessieren sich nicht mehr für Fakten, sie folgen allein den Gefühlen.‘“
[1] „Der Schweizer Physiker und Philosoph Eduard Kaeser sieht im postfaktischen Zeitalter die Gefahr einer ‚Demokratie der Nichtwissenwollengesellschaft‘ – als Folge der Informationsflut in der digitalen Welt, die zentrale Standards wie Objektivität und Wahrheit auswäscht.“
[1] „Trumps Politikstil wird oft als postfaktischer Politikstil (englisch: post-truth politics) konzeptionalisiert.“
[1] „‚Die Medien hatten einen derart großen Einfluss darauf, wie wir diesen Fall wahrgenommen haben‘, kritisiert Blackhurst, und McGinn ergänzt: ‚Wir befinden uns mittlerweile im Zeitalter der postfaktischen Demokratie, in der Tragödien wie diese mit Entertainment verschmelzen.‘“
[1] „Das postfaktische Zeitalter lässt sich nun einfach dadurch charakterisieren, dass in ihm das Szenario der Wahrheit gegenüber den beiden anderen Szenarien immer mehr an Gewicht verliert.“
Übersetzungen:


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