Stasi
Substantiv, f, m, Abkürzung:

Worttrennung:
Sta·si, Genitiv: Sta·sis
Aussprache:
IPA [ˈʃtaːzi]
Bedeutungen:
[1] historisch, umgangssprachlich: Geheimpolizei der Deutschen Demokratischen Republik, die im In- und Ausland operierte
Herkunft:
Silbenkurzwort zu Staatssicherheit(sdienst)
Synonyme:
[1] Staatssicherheitsdienst/SSD; im Speziellen: Ministerium für Staatssicherheit/MfS (1950–1953, 1955–1989), Staatssekretariat für Staatssicherheit/SfS (1953–1955), Amt für Nationale Sicherheit/AfNS (1989–1990)
[1] der lange Arm, die Firma, der Konsum, Memfis, Nasi, Staatssicherheit; ironisch: VEB Guck, Horch und Greif/GHG/VEB Horch, Guck & Greif/VEB Horch, Guck und Greif/VEB Horch & Greif/VEB Horch und Guck/Horch & Guck/Horch und Guck/Horch, Guck und Greif/Horch und Guck und Greif, VEB Paul Greifzu
Beispiele:
[1] „Als die Unruhe, die sie verbreiteten, Freya Klier zu viel wurde, rief sie ‚jetzt reicht’s aber mit dem Stasi hier im Saal‘. Der lautstarke Beifall, den sie erhielt, bewies, welcher Beliebtheit sich Krawczyk erfreute und was man über den SSD dachte.“
[1] „Er wand sich bei der Frage, warum er einen ‚belasteten Mann‘ an die Spitze des Stasis gestellt habe, er wand sich, als es um den Haß im Volk gegen die Aufpasser von gestern ging, er wand sich bei der Frage, warum Wolf Biermann nicht ins Land darf.“
[1] „Die Bevölkerung der DDR hat in einer gewaltfreien, demokratischen Revolution das Machtmonopol der SED und des Stasi gebrochen.“
[1] „Später hat die DDR den Stasi und seine Techniken zum Exportartikel gemacht - von Addis Abeba bis Havanna.“
[1] „‚Flächendeckend observieren‘, hieß die Mielke-Devise. Dazu paßt auch die Enthüllung des früheren Magdeburger Oberliga-Trainers Horst Krügel: ‚Obskur, doch leider wahr: in den Kabinen versteckte der Stasi Wanzen‘.“
[1] „Zweifelsohne ist die Stasi eine ganz besondere Kategorie von Geheimdienst gewesen, deren oberstes Gebot es war, die gesamte Bevölkerung wie in einem Spinnennetz zu fangen und so jede ihrer Bewegungen kontrollieren zu können.“
[1] „Und selbst im Hause Gauck müßte man doch erkannt haben, wes Geistes Kind die Lauscher und Gucker waren, die uns da auf den Hals geschickt wurden von der Stasi – und die werden nun nachträglich zu Gewährsleuten für die Tugend, oder Untugend, bisher nicht bescholtener Bürger.“
Übersetzungen: Substantiv, m:

Worttrennung:
Sta·si, Plural: Sta·sis
Aussprache:
IPA [ˈʃtaːzi]
Bedeutungen:
[1] historisch, westdeutsch, umgangssprachlich: Angehöriger, Mitarbeiter der Stasi#Substantiv, f, m, Abkürzung|Stasi
Herkunft:
metonymische Verwendung von Stasi
Synonyme:
[1] Staatssicherheitsdienstler
[1] Stasi-Angehöriger, Stasi-Angestellter, Stasibeamter/Stasi-Beamter, Stasi-Bediensteter, Stasimann/Stasi-Mann, Stasi-Mensch, Stasimitarbeiter/Stasi-Mitarbeiter
[1] umgangssprachlich: Stasi-Mitglied; abwertend: Stasischwein/Stasi-Schwein
[1] Stasiist
[1] umgangssprachlich, abwertend: Stasi-Knecht, Stasi-Vasall
Gegenwörter:
[1] Bürgerrechtler, Dissident, Oppositioneller
[1] Jargon des SSD: feindlich-negative Person, operativ angefallene Person, operativ bedeutsame Person, operativ interessante Person, verdächtige Person, Person mit operativ interessanten Merkmalen
[1] Stasiopfer/Stasi-Opfer, Stasi-Verfolgter
  • ab November 1989:
[1] Stasiauflöser/Stasi-Auflöser, Stasi-Besetzer, Stasi-Fahnder, Stasi-Heimlichtuer
Beispiele:
[1] „Mehrstimmig und lauter als die beste DDR-Hifi-Anlage es vermöchte, schallt den Stasis immer wieder der Refrain entgegen: ‚Völker hört die Signale … die Inernationale erkämpft das Menschenrecht‘.“
[1] „Ist CDU-Manager Martin Kirchner also kein Stasi?
[1] „Wie man inzwischen weiß, galt das Mißtrauen neben dem ‚normalen Bürger‘ auch sich selbst – Stasis überwachten sich gegenseitig.“
[1] „Ich war ein Stasi.
[1] „‚Das war doch nur ein Stasi‘, hörten Ost-Berliner Taxifahrer, die sich wegen des fehlenden Trauerflors beschwerten.“
[1] „Aus Fehlern lernen, Fehler nie wiederholen, die Verbrechen der Väter ächten, «klarkriegen», ich bin klein, mein Herz ist rein, bin kein Nazi, kein Wehrmachtssoldat, kein Antikommunist, kein Deutsch-Nationaler, kein Stasi, kein Bösewicht, kein Mitläufer, ich bin anders ganz und gar.“
[1] „Die kleinen und mittleren ‚Stasis‘ wurden zurückgedrängt. Große ‚Stasis‘ wurden hingegen als Geheimdienstler respektiert und umworben.“
Übersetzungen: Substantiv, f, Vorname: Worttrennung:
Sta·si, Plural: Sta·sis
Aussprache:
IPA [ˈʃtaːzi]
Bedeutungen:
[1] weiblicher Vorname
Herkunft:
Kurzform von Anastasia
Beispiele:
[1] Mit ihrem Lebensgefährten unternimmt die rüstige Stasi gern ausgedehnte Bergwanderungen.
[1] „Ich zahle dir fünfhundert Gulden lachends baares Geld auf’s Brett hin, wenn du mit deiner Mutter und deiner Stasi nach Amerika gehst.“
[1] „‚Die Hand darauf, herzensgute Stasi, mein allerliebster Schatz!‘ Stasi reichte ihm die Hand, und so feierten sie ihre Verlobung durch’s Fenster.“
[1] „Frau Larseit ruhte in einem mit Bettkissen ausgepolsterten Armstuhl, und Stasi saß mit einer Handarbeit in der Nähe eines der beiden Fensterchen.“



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