kriseln
Verb:

Flexion

Worttrennung:
kri·seln, Präteritum: kri·sel·te, Partizip II: ge·kri·selt
Aussprache:
IPA [ˈkʁiːzl̩n]
Bedeutungen:
[1] defektiv, oft unpersönlich: (von einer Krise, einem krisenhaften Zustand, einer kritischen Situation) sich irgendwo drohend ankündigen, bemerkbar machen; irgendwo bestehen
Herkunft:
  • strukturell:
Ableitung vom Stamm des Substantivs Krise mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -eln
Das Verb ist ab der Zeit um 1900 bezeugt.
Beispiele:
[1] In der Regierung kriselt es seit langem.
[1] „Vielleicht ist es doch möglich, daß einige Wochen oder sogar Monate ins Land gehen, ohne daß im Burgtheater unaufhörlich konjugiert wird : Ich krisele, du kriselst, wir kriseln alle miteinander!“
[1] „Ein Wunder ist inzwischen geschehen: allen Meldungen nach kriselt es nicht mehr in Rußland, es kracht schon.“
[1] „Die Idee ist folgende, Doktor Benrath, das dürfte Sie interessieren, eine Idee, die ich, wäre ich an ihrer Konzeption nicht so eng beteiligt, geradezu als genial bezeichnen möchte, denn, verstehen Sie, es geht ja nicht so weiter, diese künstlichen Regierungskoalitionen, was schart sich da alles zusammen, bildet eine Regierung, die von Anfang an kriselt, dem Volk macht man Tinneff vor, kittet ein Programm zusammen, vergeudet Zeit und Geld und die Begeisterungsfähigkeit des Volkes und kommt vor lauter Hin und Her zu keinem Entschluß.“
[1] „In puncto Vereinte Nationen, im und wenn es irgendwo in der Welt kriselte, berieten die EG-Staaten über eine gemeinsame Haltung.“
[1] „Eine stabile, liebevolle Partnerschaft ohne Trauschein kann für das Kind eine bessere Familie sein als eine ordnungsgemäße Ehe, in der es von Anfang an kriselt, weil die notwendigen Voraussetzungen nicht gegeben waren.“
[1] „Doch dann kriselte die Beziehung.“
[1] „Dabei kriseln Pakistans Staatsfinanzen seit Monaten.“
[1] „Wir - natürlich nicht die Arbeitslosen, Ausgesteuerten und Working Poors -, wir kriseln auf sehr hohem Niveau, und nicht das aktuelle Niveau ist dabei das Problem, sondern jenes vor dem Platzen der vielen Finanzblasen.“
[1] „Im Hause Sarkozy, so wurde getuschelt, krisele es.
[1] „Momentan hat man weniger Freude an der Spielzeit, man kriselte sich durch den Herbst, stritt sich ab und an — und fand bloß in Europas wichtigstem Fußballwettbewerb etwas Zerstreuung.“
[1] „Doch es könnte in den nächsten Wochen eisig werden: Spielt ihr noch oder kriselt ihr schon?“
[1] „‚Ich habe das gerne gemacht, meine Ehe kriselte damals bereits und ich wollte Geld verdienen‘, erzählt die 28-Jährige.“
[1] „Nicht einmal die Geburt von Lores Sohn und der gemeinschaftliche Genuss der Ostfriesischen Bohnensuppe konnte Marie aufmuntern. Sie kriselte vor sich hin, bis erneut ein Brief von Rudolf eintraf.“
[1] „Du schweigst und kränkelst, kriselst und negierst, derweil Ich, Mein alleiniger Patron, auf einem Sockel steh’ von überragendem Bedeuten, wie von einer Weltendominanz, die ihresgleichen sucht in allen Daseinsregionen.“
[1] „Kaum ist das Kind da, regen wir uns unter Schlaf- und Freizeitentzug über die kleinsten Macken des Partners auf und kriseln uns von einem Zoff zum nächsten.“
Übersetzungen:
  • englisch: [1] je nach Kontext: be in a crisis, come to a head, (there is a crisis) loom(ing)
  • französisch: [1] je nach Kontext: avoir, faire, piquer, traverser une crise, criser
  • portugiesisch: [1] je nach kontext: estar em crise, haber/ter, passar por, atravessar uma crise
  • spanisch: [1] je nach Kontext: estar en crisis, haber crisis, atravesar, pasar una crisis



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