Aschkenasi
Substantiv, m:

Worttrennung:
Asch·ke·na·si, Plural: Asch·ke·na·sim
Aussprache:
IPA [ˌaʃkeˈnaːzi]
Bedeutungen:
[1] Judentum: Angehöriger oder Nachkomme der Gruppe nord-, mittel- und osteuropäischer Juden mit eigener Tradition, Kultur und Sprache, dem Jiddischen
Herkunft:
Bei dem Wort handelt es sich um eine Entlehnung über das jiddische אַשכּנזי‎ (YIVO: ashkenazi) → yi ‚1. German; follower of the German rite; 2. One of the Jews of central and northern Europe and their descendants, as#as (Englisch)|as opposed to#to (Englisch)|to the Sephardim‘ aus dem hebräischen אַשְׁכְּנַזִּי / אַשְׁכֲּנָזִי‎ (CHA: aškenazī / aškanāzī) → he , einer Ableitung zu אַשְׁכֲּנַז / אַשְׁכֲּנַ֥ז‎ (CHA: aškanaz) → he , dem Namen eines im Alten Testament erwähnten Volkes (Gentilizium), der auf Aschkenas (vergleiche Genesis 10,3 BHS ↗, Genesis 10,3 LUT ↗), einem Urenkel Noahs, zurückgeht. Das Volk wird als „ein#Artikel|ein nördliches Volk“ und insbesondere als Volk der „Skythen“ gedeutet. In der rabbinischen Literatur wurde אַשְׁכֲּנַז / אַשְׁכֲּנַ֥ז‎ (CHA: aškanaz) → he als Bezeichnung für Deutschland eingeführt.
Synonyme:
[1] aschkenasischer Jude
Gegenwörter:
[1] Falasche, Misrachi/Mizrachi (Teimani), Sepharde/Sephardi (Spaniole)
Beispiele:
[1] „Die orientalischen Juden (Einwanderer aus Asien und Afrika), die immerhin etwa die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, stellten nie mehr als 20 Prozent der Kibbuzniks, es waren vor allem die Aschkenasim (Juden aus Europa und Amerika), die sich von den Kibbuzim angezogen fühlten.“
[1] „Die ‚Rechten‘ haben den ‚aschkenasischen‘ Oslo-Vertrag verworfen, ein religiös-rechter Fanatiker hat Yitzhak Rabin, ein Aschkenasi par excellence, in einer ‚linken‘ Massenkundgebung ermordet.“
[1] „Diese biografischen Stationen im Leben des Autors sind wichtig, um den Skandal nachvollziehen zu können, der am Anfang der literarischen Karriere des Aschkenasi David Grossman stand.“
[1] „Derrida und Roudinesco erzählen, wie sie durch das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen und Religionen geprägt wurden: Roudinesco von ihrem Vater, einem aus Rumänien immigrierten Aschkenasi, der das Kainsmal des verbitterten jüdischen Selbsthasses nicht überwand, schliesslich die Tochter taufen liess, um sie in der ‚wahren katholischen Religion‘ zu erziehen; Derrida von seinem ‚gedemütigten Vater‘, einem jüdischen Handelsvertreter in der französischen Kolonialstadt Algier, ebenso von den Gefahren eines von oben dekretierten Antisemitismus.“
[1] „Zwischen 1880 und 1939 lassen sich rund 110 000 Aschkenasim in Frankreich nieder, viele von ihnen im Marais.“
[1] „Der Grund für die Verzweiflung der irakischen Juden waren weniger die Lebensbedingungen als die Verunglimpfung ihrer Kultur in einem Israel, in dem die Aschkenasim aus Osteuropa dominierten.“
[1] „Im östlichen Europa, wohin im Hoch- und Spätmittelalter die meisten Aschkenasim auswanderten, waren dies vor allem slawische Sprachen, nicht zuletzt Polnisch.“
Übersetzungen:


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