Morphem
Substantiv, n:

Worttrennung:
Mor·phem, Plural: Mor·phe·me
Aussprache:
IPA [mɔʁˈfeːm]
Bedeutungen:
[1] Linguistik, Einheiten: das kleinste bedeutungstragende Element (Zeichen) einer Sprache (langue), auch als kleinste semantisch interpretierbare Konstituente eines Wortes bezeichnet
[2] Linguistik, Morphologie: in der französischen Linguistik auch nur im Sinne von grammatisches Morphem (als eine Teilklasse der Moneme)
Herkunft:
Entlehnung des gleichbedeutenden französischen morphème. Der Begriff wurde zuerst von Baudouin de Courtenay um 1880 geprägt als Oberbegriff für die Phänomene der Formenlehre; in seiner heutigen Bedeutung kommt er aus dem amerikanischen Strukturalismus (Leonard Bloomfield) der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Er ist gebildet aus altgriechisch μορφή „Gestalt“ und dem Derivatem (Suffix) -ème „zur langue gehörig“.
Gegenwörter:
[1] Allomorph, Morph
[1] Silbe
Beispiele:
[1] Viele Morpheme wie „Hut“, „Tisch“ sind zugleich Wörter und können daher als selbständige Wörter im Satz stehen und haben eine Bedeutung. Das Wort „geht“ z.B. besteht aber aus den Morphemen „-t“ mit der grammatischen Funktion „3. Person Singular“ und „geh“ (Form des Verbstamms), die beide nicht für sich allein als Wort stehen können. (Der Imperativ „geh“ ist morphologisch als Wortstamm + den Morphemvarianten/ Allomorphen „-O“ (Nullallomorph) oder „-e“ für Imperativ zu segmentieren.)
[1] „Haben zwei oder mehrere Morphe gleiche Bedeutung bei verschiedener Verteilung, so gehören sie zu demselben Morphem bzw. werden als Allomorphe bezeichnet.“
[1] „Als kleinste sprachliche Zeichen betrachten wir Morpheme.
[1] „Vertreter der zweiten Position nehmen ein Wurzellexikon an, in dem einzelne Morpheme, das heißt Wortstämme und Affixe, sowie Wortbildungsregeln gespeichert sind.“
[1] „Beide Determinativkomposita enthalten als erstes Glied das Morphem, das die Basis des gebräuchlichen Präfixverbs genießen mit der Bedeutung ‚Nutzen von etwas haben‘ bildet.“
[2] „Soweit die Unterscheidung von Nutzen ist, würde man besser diejenigen Moneme, die ihren Platz im Wörterbuch und nicht in der Grammatik haben, als einfache Lexeme bezeichnen und Morphem als Bezeichnung für diejenigen beibehalten, die wie -e in den Grammatiken erscheinen.“
Übersetzungen:


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