Perspektivität
Substantiv, f:

Worttrennung:
Per·s·pek·ti·vi·tät, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˌpɛʁspɛktiviˈtɛːt]
Bedeutungen:
[1] Mathematik, Geometrie: Art der Abbildung eines Raumes auf sich selbst, bei der ein Zentrum, in Form eines Punktes existiert, durch den jede Gerade (zwischen einem beliebigen Punkt und seinem Abbild) verläuft
[2] Philosophie: Eigenschaft, einer Betrachtung/Erfahrung der Realität, durch den individuellen Standpunkt (mit all seinen Bedingungen und Einschränkungen) bestimmt zu sein
Herkunft:
Ableitung (Suffigierung) vom Adjektiv perspektiv mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ität
Gegenwörter:
[1] Parallelprojektion
[2] Neutralität, Objektivität
Beispiele:
[1] „Ist es ein uneigentlicher Punkt oder ein Fernpunkt, so handelt es sich bei der Abbildung um Parallelprojektion, ist es ein eigentlicher Punkt, so ist die Abbildung eine Perspektivität.
[2] „Die Perspektivität individueller Weltwahrnehmung einerseits und das geometrische Regelwerk perspektivischer Darstellung andererseits entsprechen verschiedenen Bedeutungsrichtungen des Begriffs.“
[2] Perspektivität hat mit dem gesellschaftlichen Bezugssystem zu tun, in dem man agiert und mit dem Standpunkt, den man in ihm einnimmt. Die individuelle Wahrnehmung, die man durch seine eigene Brille macht, zeigt dann auch die Perspektivität, unter der sie entstand.
[2] „Anschließend gilt es, neben dem Feststellen von Autor und Adressaten, die Perspektivität der Quelle zu erfassen. Das schließt ein, den historischen Kontext und die Voraussetzungen der jeweiligen Quelle zu ergründen sowie die Strategien und Absichten des Autors aufzudecken.“
[2] „Im Abschnitt Perspektivität der Erziehungswissenschaft erläutere ich die Erkenntnissituation, wie sie von der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik beschrieben worden ist.“



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