brauchen
Verb:

Worttrennung:
brau·chen, Präteritum: brauch·te, Partizip II: ge·braucht
Aussprache:
IPA [ˈbʁaʊ̯xn̩]
Bedeutungen:
  • etwas brauchen:
[1] etwas benötigen, nötig haben
[2] etwas verwenden, benutzen
  • mit erweitertem Infinitiv und begrenzt oder verneint:
[3] müssen
Herkunft:
von althochdeutsch brûhhan, brûhhen „genießen, nutzen, ausüben“ (8. Jahrhundert) über mittelhochdeutsch brûchen, verwandt mit lateinisch frui „genießen, Nutzen ziehen“ (siehe Frucht). Diese gehen zurück auf eine erschlossene indoeuropäische Wurzel *bhrûg-.
Die althochdeutschen Formen lassen sich auf eine germanische Form *brûk-a- zurückführen. Dabei handelte es sich wohl um ein starkes Verb, später lässt sich nur noch das altenglische brûcan als stark nachweisen.
Die Grundbedeutung war „Nahrung aufnehmen“, daraus entwickelten sich die Bedeutungen „genießen, teilhaben, verwenden“ und schließlich, im 17. Jahrhundert, „brauchen, nötig haben“. Wahrscheinlich wurde aus der Verneinung nicht brauchen im Sinne von „nicht verwenden“ die Bedeutung „nicht nötig haben“. Daraus entwickelte sich auch das Modalverb (Bedeutung [3]).
Synonyme:
[1] benötigen, begehren, bedürfen
[2] gebrauchen
Beispiele:
[1] Ich gehe einkaufen. Brauchen wir noch Milch?
[1] „Es braucht vor allem großflächige und länger anhaltende Niederschläge, die die Böden nachhaltig durchfeuchten.“
[1] „Die krisengeplagte Tourismusbranche in den Alpen braucht nicht nur jeden zahlenden Gast, sondern hat gerade abenteuerlustige Bergsportler als lohnende Zielgruppe wiederentdeckt.“
[2] Brauch deinen Verstand! Dann findest du auch eine Lösung.

[2] „‚Ich liebe dich, mich reizt deine ſchoͤne Geſtalt,
Und biſt du nicht willig, ſo brauch’ ich Gewalt.‘ —
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkoͤnig hat mir ein Leids gethan!“

[2] „Und da die Wendungen, die in einem Telegramm zu brauchen sind, schnell erschöpft werden, verdichteten sich lange, gemeinsam durchlebte Jahre oder schmerzliche Leidenschaften rasch zu einem regelmäßigen Austausch stehender Redensarten wie: »Bin gesund. Denke an Dich. Alles Liebe.«“
[3] Du brauchst nicht so viel vorzubereiten.
[3] Sie brauchen nur zu lesen.
[3] Es braucht nicht hier zu sein.
Übersetzungen:


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