kabbeln
Verb:

Worttrennung:
kab·beln, Präteritum: kab·bel·te, Partizip II: ge·kab·belt
Aussprache:
IPA [ˈkabl̩n]
Bedeutungen:
[1] reflexiv, umgangssprachlich, insbesondere norddeutsch: sich (auf harmlose, unernste Weise) streiten (oder raufen)
[2] Seemannssprache: kabbelig sein, gegeneinander laufende Wellen aufweisen
Herkunft:
kabbeln stammt vom mittelniederdeutschen kabbelen ‚zanken‘ ab. Es besteht weiterhin eine Verbindung zwischen kabbeln und dem mittelhochdeutschen kibelen, kifelen und kiveren ‚keifen, sich scheltend zanken‘ sowie mit kifelen und kifern oder kiefen ‚kauen, nagen‘. Auch das altnordische kjapta ‚sprechen, reden‘, das norwegische kjefte ‚lärmen, schelten‘ und das altslawische ozobati ‚fressen‘ sowie das russische зобать ‚verschlingen, picken‘ und das litauische žebti ‚langsam essen‘ gehören hierher. Eine Verwandtschaft besteht überdies zu Vorformen von Käfer und Kiefer und zum altirischen gop ‚Schnabel, Mund‘. All diesen Wörtern liegt die indoeuropäische Wurzel *ĝep-, *ĝeph-, *ĝeb- oder *ĝebh- ‚Kiefer, Mund, essen, fressen‘ zu Grunde. Hieraus ergibt sich, dass kabbeln ursprünglich außer für ‚zanken‘ auch noch für ‚sprechen‘ und allgemein für ‚die Kiefer bewegen‘ gestanden hat. Im 19. Jahrhundert konnte sich das niederdeutsche kabbelen (als Nebenform kibbelen) dann auch in hochdeutschen Texten etablieren.
Die seemannssprachliche Bedeutung hat sich mit dem niederdeutschen kabbelen von der umgangssprachlichen Bedeutung abgespalten, was ebenso im Niederländischen, im Schwedischen und im Dänischen geschehen ist. Vor dem Hintergrund der Etymologie ist es wahrscheinlich, dass das Gegensätzliche von Ober- und Unterkiefer und von Streitenden oder aber das Verschlingende auf die Bewegung der Wellen übertragen wurde.
Synonyme:
[2] kabbel gehen
Beispiele:
[1] Die Brüder Oke und Ove kabbeln sich oft.
[1] Während des Besuchs bei Tante Zenzi in Oberbayern haben sich unsere beiden Großen immer nur gekabbelt.
[2] Die See kabbelt heute wieder sehr.
Übersetzungen:


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