Evolution
Substantiv, f:

Worttrennung:
Evo·lu·ti·on, Plural: Evo·lu·ti·o·nen
Aussprache:
IPA [evoluˈt͡si̯oːn]
Bedeutungen:
[1] eine im Gegensatz zur Revolution langsam und friedlich fortschreitende Entwicklung im Geschichtsablauf oder in anderen Abläufen
[2] Biologie, Natur- und Kulturgeschichte: die Entwicklung zu (meist) höher integrierten, komplexeren Formen im physikalisch-chemischen (Entwicklung des Weltalls und der Erde), im biologischen (Entwicklung der Lebewesen) und im kulturellen Bereich (Entwicklung der Kulturen)
[3] Systemtheorie: ein Prozess, bei dem durch Reproduktion oder Replikation von einem System Kopien hergestellt werden, die sich voneinander und von ihrem Ursprungssystem durch Variation unterscheiden und bei dem nur ein Teil dieser Kopien auf Grund von Selektion für einen weiteren Kopiervorgang zugelassen werden
[4] Mathematik, Physik: eine Abbildung, welche zu einem Anfangswert die (zeitliche) Entwicklung angibt
Herkunft:
im 18. Jahrhundert von dem lateinischen Substantiv evolutio „das Aufschlagen (eines Buches, meist der Bibel), das Lesen“, abgeleitet von dem Verb evolvere „hinauswälzen, -rollen, sich (in der Zeit, meist zu höherer Komplexität) entwickeln“ in Anlehnung an das französische évolution als Fachwort in die deutsche Sprache übernommen
Synonyme:
[1, 2] Entwicklung, Entfaltung, Fortentwicklung
Gegenwörter:
[1] Revolution
[2] Kreationismus, Katastrophismus, Katastrophentheorie
[2] Biologie: Ontogenese
Beispiele:
[1] Seit der Französischen Revolution gilt "Evolution" als Begriff für eine langsam voranschreitende Entwicklung der begriffliche Gegensatz zu Revolution, eben einer schnellen politisch-kulturellen Umwälzung.
[2] „Evolution ist der kosmische Gesamt-Prozeß, der immer wieder zuvor unabhängig existierende Bausteine zu Ganzheiten höherer Komplexität zusammenfaßt. Drei aufeinanderfolgende Phasen der Evolution sind dabei erkennbar: die materielle, die biologische und die intellektuelle Phase (Hylo-, Bio- und Noosphäre). Die von Biologen meist unter dem Begriff Evolution verstandene Stammesentwicklung der Pflanzen- und Tier-Arten im Laufe der Erdgeschichte ist nur ein Teilabschnitt des Gesamtprozesses von Komplexitätswachstum.“
[2] „Die Evolution kommt auch ohne mich zurecht.“
[3] „Evolution […] ist in der Systemtheorie ein Prozess, bei dem durch Reproduktion oder Replikation von einem System Kopien hergestellt werden, die sich voneinander und von ihrem Ursprungssystem durch Variation unterscheiden und bei dem nur ein Teil dieser Kopien auf Grund von Selektion für einen weiteren Kopiervorgang zugelassen werden.“
[4] Das Phasenvolumen bleibt unter der Evolution (der Funktion) konstant (Satz von Liouville)
Übersetzungen:


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