Faulenzer
Substantiv, m:

Worttrennung:
Fau·len·zer, Plural: Fau·len·zer
Aussprache:
IPA [ˈfaʊ̯lɛnt͡sɐ]
Bedeutungen:
[1] eine faule Person
[2] umgangssprachlich, seit dem späten 19. Jahrhundert, heute veraltet: Unterlage, um auf unliniertem Blatt gerade schreiben zu können
[3] veraltet: Leine als Hilfe beim Segelbergen, die vom Mast zum Baum gespannt ist
[4] Schülersprache ab 1900: Übersetzung eines fremdsprachigen Textes
[5] umgangssprachlich, ab 1920: Strich über den Buchstaben m und n, der anzeigt, dass dieser Buchstabe als doppelt geschrieben gelten soll
[6] umgangssprachlich, im 19. Jahrhundert: Hilfsmittel für Berechnungen, etwa Rechenschieber oder Buch mit Tabellen für Umrechnungen oder für Ähnliches
[7] umgangssprachlich, ab 1920: Schraube am Hinterrad eines Fahrrads, die das Aufsteigen erleichtert
[8] umgangssprachlich, im 19. Jahrhundert: bequeme Sitzgelegenheit, etwa Lehnstuhl, Couch oder Liegestuhl
[9] umgangssprachlich, in Norddeutschland: Etui, in dem verschiedene Schreibutensilien wie Stifte, Lineal, Radiergummi oder Tintenpatronen ungeordnet aufbewahrt werden
[10] umgangssprachlich: Metallgestell mit Kippfunktion, in das ein Bembel gestellt wird, damit man ihn bequem so weit kippen kann, dass das Einschenken des Inhalts in Gläser mühelos möglich ist
Herkunft:
Ableitung des Substantivs) vom Stamm des Verbs faulenzen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -er
Synonyme:
[1] Drückeberger, Faulpelz, Müßiggänger, Nichtsnutz, Pflastertreter, Phlegmatiker, Sesselfurzer, Tagedieb, Tunichtgut, übertragen: Faultier, veraltet: Bärenhäuter
[2] Linienblatt, Linienspiegel
[3] Lazy-Jack
[5] Überstrich
[9] Schlamper, Schlampermäppchen
Gegenwörter:
[1] Fleißiger, Strebsamer
Beispiele:
[1] „Will dieser Faulenzer etwa den ganzen Tag im Bett bleiben?“
[1] „Dabei war Paris einmal die Stadt der Boheme und der Langschläfer, der großen Denker an Café-Tischen und der Faulenzer.“
[2] „V. erklärte, er benötige zur Abfassung des Testamentes Papier und einen »Faulenzer«, worauf Dechant R. noch angab, wo Papier und Faulenzer zu finden seien.“
[3] Der Faulenzer ist die vom Mast zum Baum gespannte Leine, die verhindern soll, dass ein Segel während des Bergens über Bord geht.
[9] „Beim Herausgehen aus der Klasse musste sie ohnedies am Platz von Chris vorbei. Der war so ins Gespräch mit Paul vertieft, dass sie den zusammengefalteten Zettel unbemerkt in den Faulenzer stecken konnte, der noch offen auf dem Tisch lag.“
[10] „Zum Glück brauchte er nicht nachzubestellen, denn sofort füllte ihm der Schankmeister aus dem Bembel, der im Faulenzer stand, nach.“
Übersetzungen:


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