Kren
Substantiv, m:

Worttrennung:
Kren, kein Plural
Aussprache:
IPA [kʁeːn]
Bedeutungen:
[1] österreichisch, süddeutsch (Südostdeutschland), Botanik: Meerrettich (Armoracia rusticana)
[2] umgangssprachlich: eine einfältige männliche Person; eine männliche Person, die leicht dummdreist zu überlisten ist; eine männliche Person, die betrogen wurde
[3] umgangssprachlich: Sucht, anderen zu gefallen; Prahlerei
Herkunft:
[1] Es handelt sich um ein seit dem 12. Jahrhundert bezeugtes Erbwort aus den mittelhochdeutschen Formen krēn, krēne und chrēn, welche aus dem Slawischen entlehnt wurden. Der genaue Weg ins Deutsche scheint nicht eindeutig geklärt zu sein. Der »Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache« sieht einen der Ausgangspunkte des Wortes im Sorbischen. Der »Duden. Das Herkunftswörterbuch« geht hingegen von einer Entlehnung über tschechisch křen (beziehungsweise in seiner älteren Form chřěn) aus. Ebenso vermutet das »Variantenwörterbuch des Deutschen« eine Entlehnung über das Tschechische oder Sorbische. Das Wort ist gemeinslawisch bezeugt, weshalb es sich wohl um ein altes Wanderwort handelt. Es ist somit unter anderem etymologisch verwandt mit bulgarisch хрян, kroatisch hren, niedersorbisch kśěn, obersorbisch chrěn (laut Kluge in der Form krěn), polnisch chrzan, russisch хрен, serbisch рен, serbokroatisch хрен, slowakisch chren, slowenisch hrén, tschechisch křen, ukrainisch хрін.
[2] Das Wort ist in dieser Bedeutung seit 1900 bezeugt. Es gelangte über das Österreichische in die Umgangssprache.
[3] In dieser Bedeutung ist das Wort seit dem 19. Jahrhundert bezeugt. Es wurde aus dem Bairischen und Österreichischen in die Umgangssprache übernommen.
Synonyme:
[2] Dummer, Dummkopf; Betrogener
[3] Gefallsucht; Großsprecherei
Beispiele:
[1] Nicht jeder mag Kren gerne essen.
[1] „Ebenso haben wir Kren, geschnitten oder gerieben, dazu verwendet. Der Kren wurden den Kindern auf die Füße und die Hände gelegt.“
[1] „Bei Fieber haben wir uns oder den Kindern Krenketten umgehängt. Für diese Ketten schneidet man den Kren in Scheiben.“
[1] „Kulinarisch gesehen trieb die Liaison von Kren und Rindfleisch die köstlichsten Blüten: Semmelkren, Oberskren, Mandelkren, Mostkren, Suppenkren, Schnittlauchkren, Erdäpfelkren, Knoblauchkren, Apfelkren, Eierkren, grüner Kren.
Redewendungen:
[1] österreichisch umgangssprachlich: zu etwas seinen Kren geben
[1] umgangssprachlich: in alles seinen Kren reiben
[1, 3] österreichisch, südostdeutsch umgangssprachlich: einen Kren haben
[1, 3] österreichisch umgangssprachlich: einen Kren reißen
[1, 3] umgangssprachlich: sich einen Kren geben
Übersetzungen: Substantiv, m:

Worttrennung:
Kren, kein Plural angegeben
Aussprache:
IPA [kʁeːn]
Bedeutungen:
[1] umgangssprachlich: eine Person, die für etwas Geld gibt oder sich an etwas finanziell beteiligt; Person, die einem anderen freigebig Geld schenkt
Herkunft:
Laut Küpper handelt es sich um eine seit 1920 bezeugte, aus dem Österreichischen in die Umgangssprache übernommene Entlehnung über das Rotwelsche aus jiddisch , das seinerseits hebräisch entstammt
Beispiele:
[1] „»Du, Peter, schau', i hab' an Kren (reichen Mann) am Semmering sitzen, der jetzt aber seit einiger Zeit ›nachläßt‹.[…]«“
Übersetzungen:


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