Krätze
Substantiv, f:

Worttrennung:
Krät·ze, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˈkʁɛt͡sə]
Bedeutungen:
[1] Medizin: eine stark juckende Hautkrankheit, die durch sich in die Haut einbohrende Milben verursacht ist
[2] Botanik: bei Kartoffelknollen: unregelmäßig ins Fleisch eindringende Risse; bei Gurkenfrüchten: Flecken und tief eingesunkene Dellen in der Frucht mit gummiartigen Ausscheidungen
[3] Metall: Schlacke
Herkunft:
seit dem 15. Jahrhundert belegt; von gleichbedeutend mittelhochdeutsch kretze, kratz über frühneuhochdeutsch kratz, kretze, kretze. Krätze ist eine Bildung zum Verb kratzen. Der Krankheitsname ist auf das Deutsche beschränkt.
Synonyme:
[1] Scabies; bei Tieren: Räude, Schorf
Beispiele:
[1] Warum juckst du dich so? Du hast wohl die Krätze!
[1] „Der nicht zu vermeidende Schmutz auf dem Hof hat ihm eine Krätze beschert, mit der er noch lange zu tun hat.“
[1] Ältere Patienten geben oftmals freimütig am Empfangstresen der Praxis ihre Krankengeschichte zum Besten und schildern Fälle von Krätze aus ihrer Jugend in allen Details.
Redewendungen:
[1] die Krätze kriegen (sich sehr aufregen)
Übersetzungen: Substantiv, f:

Worttrennung:
Krät·ze, Plural: Krät·zen
Aussprache:
IPA [ˈkʁɛːt͡sə]
Bedeutungen:
[1] süddeutsch: Korb
Herkunft:
mittelhochdeutsch kretze m/f, kratte, gratte m, althochdeutsch krezzo mKorb“; althochdeutsch kratto; vergleiche neuhochdeutsch (oberdeutsch) Kratten, Kretten „Korb(wagen)“ und englisch cradle (altenglisch cradel); vielleicht gibt es eine Verbindung zu altindisch ग्रथ्नाति – Wurzel ग्रथ्/ग्रन्थ् – „windet, knüpft
Synonyme:
[1] Korb
Übersetzungen: Toponym, n: Worttrennung:
Krät·ze
Aussprache:
IPA [ˈkʁeːt͡sə] (ortsüblich, sonst auch [ˈkʁɛːt͡sə], [ˈkʁɛt͡sə])
Bedeutungen:
[1] Ortschaft in der Gemeinde Uetze (Region Hannover, Niedersachsen)
Herkunft:
[1] Die überlieferten Formen Ende 13. Jahrhundert Cretcinghesen, 1330-1616 vorwiegend Cretzing(e) o.Ä., 1360 Cretzensen, 1368 Krezezen, 1823 Craetze zeigen die früh beginnende schrittweise Abschleifung des Ortsnamengrundworts -inge-husen -- wobei dessen fast spurloses Verschwinden wohl auch durch das Substantiv Krätze#Krätze (Deutsch)|Krätze beeinflusst wurde. Das Schwanken des Endkonsonanten des Bestimmungsworts von -tc über -ts, -s(s) und -z zu -tz weist auf ein ursprüngliches -k hin, das unter dem Einfluss des i- der Folgesilbe palatalisiert wurde (sogenannter Zetazismus). Auch der Vokal des Bestimmungsworts könnte unter dem Einfluss des i- stehen, so dass dies sowohl als Krek- wie als Krak- angesetzt werden kann. Dabei soll es sich um einen Personennamen handeln, der aber nur in Ortsnamen belegt ist. Die ursprüngliche Bedeutung des Ortsnamens wäre demnach „Bei den Häusern der Leute des Krak (beziehungsweise Krek).“
Beispiele:
[1] Krätze und Altmerdingsen wurden im Jahr 1928 zur Gemeinde Altmerdingsen vereinigt.
[1] Das Krätze der fünfziger Jahre war ein schöner Ort.
[1] Ich bin in Krätze geboren.
[1] Ich habe in Krätze meinen Urlaub verbracht.
[1] Nach Krätze führen viele Wege.



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