Wruke
Substantiv, f:

Worttrennung:
Wru·ke, Plural: Wru·ken
Aussprache:
IPA [ˈvʁuːkə]
Bedeutungen:
[1] nordostdeutsch (Mecklenburg-Vorpommern; Westpreußen): Rübe mit dickfleischiger, gelber oder weißer, essbarer Wurzel (Brassica napus subsp. rapifera; Syn.: Brassica napus subsp. napobrassica)
Herkunft:
Kluge, Pfeifer und Duden zufolge ist die Herkunft nicht geklärt. Laut Pfeifer könnte es wohl zu niederdeutschem Wrūkkurzer, knorriger Baumstamm, Wurzel‘ gehören. Er wirft die Frage auf, ob es vielleicht etymologisch verwandt sei als ‚etwas Gedrehtes, Verzogenes, Krummes‘ mit gotischem wraigs und altfriesischem wrākkrumm‘, und somit an die (nicht belegten aber rekonstruierten) indoeuropäischen Formen *u̯reug-, *u̯reig-, Gutturalerweiterungen der (ebenfalls erschlossenen) indoeuropäischen Wurzel *u̯er-drehen, biegen‘ (siehe »werfen«, »Wurm«) anschließt. Vergleichen lassen sich ihm zufolge die ostpreußischen Formen Brūke/Brucke sowie gleichbedeutend polnisches brukiew, russisches брюква und tschechisches brukev, die wohl aus dem Niederdeutschen entlehnt sind. Kluge zufolge sei das Wort wohl nicht slawischen Ursprungs.
Beispiele:
[1] „‚[…] Du hätteſt ſie hören ſollen, Onkel, mit welcher Suffiſance ſie von »kleinen Verhältniſſen« ſprach und wie ſie das dürftige Kleinleben ausmalte, für das ſie nun mal nicht geſchaffen ſei; ſie ſei nicht für Speck und Wruken und all dergleichen …‘ ‚Hm,‘ ſagte Schmidt, ‚das gefällt mir nicht, namentlich das mit den Wruken. […]‘“
[1] „Das Rund, das die Gefangenen umkreiſen, hat der Gärtner mit Wruken bepflanzt, die gerade angegangen ſind, ein ſpärliches Gelbgrün in dieſen traurigen, fahlen Farben von Schlacke, pulvriger Erde, Zement.“
[1] „Die Bäuerin hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen und dem Ertrag ihrer Kleingärten: Sellerie, kindskopfgroße Wruken, Lauch und rote Bete.“



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