romantisieren
Verb:

Flexion

Worttrennung:
ro·man·ti·sie·ren, Präteritum: ro·man·ti·sier·te, Partizip II: ro·man·ti·siert
Aussprache:
IPA [ʁomantiˈziːʁən], österreichisch: [ʁomantiˈsiːɐn]
Bedeutungen:
[1] transitiv, bildungssprachlich, meist im Partizip Präsens: etwas im Stil der Romantik gestalten oder darstellen
[2] transitiv, bildungssprachlich: etwas idealisiert betrachten oder wiedergeben
Herkunft:
Derivation (Ableitung) zum Adjektiv romantisch mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ier und der Flexionsendung -en
Synonyme:
[2] idealisieren, schönfärben, verherrlichen, verklären
Gegenwörter:
[1] modernisieren
[1, 2] entromantisieren
[2] herabsetzen, kritisieren, schlechtmachen
Beispiele:
[1] Befürchtet wird freilich, daß ein romantisierender Neo-Historismus aufkommt, der die kritischen Errungenschaften der Aufklärung preisgibt.
[1] Es ist vorwiegend ein romantisierender, an die deutsche Neogotik sich anlehnender Jugendstil, mit viel Fachwerkanspielungen, aber auch mit Einfluß der russischen Datschen-Architektur.
[1] In der Architektur sind romantisierende Tendenzen im historisierenden Schlossbau und in der Vorliebe zur Schaffung künstlicher Ruinen festzustellen.
[1] Die Erfahrungen im Exil haben ihn sensibilisiert für gegenaufklärerische, irrationalistische und romantisierende Strömungen.
[1] „Die Welt romantisieren heißt, sie als Kontinuum wahrzunehmen, in dem alles mit allem zusammenhängt. Erst durch diesen poetischen Akt der Romantisierung wird die ursprüngliche Totalität der Welt als ihr eigentlicher Sinn im Kunstwerk ahnbar und mitteilbar.“
[2] In seinem „Thesaurus der untergegangenen Berufe“ wird der vorindustrielle Alltag nicht romantisiert, sondern realistisch beschrieben.
[2] „Menschen, die nie wirkliche Armut erlebt haben“, schreibt er, „romantisieren oft die Armut. …“
[2] Während die Zahl der Landwirte sinkt, romantisieren Konsumenten das kleinbäuerliche Idyll.
[2] Wir neigen dazu, den Tod von Tieren zu übersehen, ihn zu trivialisieren oder zu romantisieren. Wir romantisieren ihn, wenn wir die Frage des Tiere-Tötens dem Bereich der blinden, doch vermeintlich auch irgendwie erhabenen und harmonischen Natur zuschlagen wollen.
[2] Es wird gesungen, getanzt, romantisiert und schuhgeplattelt, als ob es die reale Welt da draußen mit Beziehungs-, Existenz- und Wirtschaftskrisen gar nicht gebe.
Übersetzungen:

[1] etwas im Stil der Romantik gestalten oder darstellen




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