Butzen
Substantiv, m:

Worttrennung:
But·zen, Plural: But·zen
Aussprache:
IPA [ˈbʊt͡sn̩]
Bedeutungen:
[1] österreichisch, im Übrigen landschaftlich: Kerngehäuse des Apfels oder der Birne
[2] landschaftlich: Verdickung (zum Beispiel in Glasscheiben oder bei Geschwüren)
[3] Klümpchen (aus verhärteter weicher Materie, etwa Eiter, Augenflüssigkeit oder Nasenschleim)
[4] Bergmannssprache: Mineralmasse im Gestein, die unregelmäßig geformt ist
[5] mundartlich: Fliege (Stelle, wo die Blüte gewesen ist) des Apfels
[6] mundartlich: abgebrannter Kerzendocht
[7] mundartlich: oberes Ende eines zugebundenen Sackes
[8] Buchdruckerwesen: Farbklecks, zu große Menge von Farbe auf einem Buchstaben
[9] Uhrmacherwesen: Hülse, die auf der Welle des Bodenrades angelötet wird
Herkunft:
Butzen ist ein Wort, das vor allem in Südwestdeutschland gebräuchlich ist und seit dem 15. Jahrhundert belegt ist. Unter den Bedeutungen dürfte ‚Fliege am Apfel‘ ursprünglicher sein als die übrigen, weil sie sich recht gut auf die bezeugte Bedeutung ‚Knospe‘ zurückführen lässt. Hieraus ergäbe sich dann, dass Butzen auf das mittelhochdeutsche butze (f) zurückgeht, das wie das mittelniederländische botte und das niederländische bot vermutlich aus dem mittelenglischen budde entlehnt wurde. Hierher gehörten somit auch das englische bud und das französische Maskulinum boutonKnopf, Knospe‘. Aus der Bedeutung ‚Fliege am Apfel‘ können sich die anderen Bedeutungen, die sich auf Verdickungen und Verhärtungen beziehen, entwickelt haben; allerdings ist es ebenso möglich, dass die Bedeutungen im Zusammenhang mit Abfall und Verunreinigungen zu einer Lautgebärde gehören, die mit Batzen zusammenhängt.
Es ist zudem nicht ausgeschlossen, dass Butzen zum niederdeutschen Adjektiv buttplump, stumpf‘ gehört. Diesem ging das im Neuhochdeutschen untergegangene mittelniederdeutsche Verb bōz̧en, im Althochdeutschen bōz̧an,schlagen, stoßen‘ voraus. In diesem Falle wäre die Ausgangsbedeutung von Butzen ‚abgeschlagenes, kurzes Stück‘.
Synonyme:
[1] Butz, Griebs, Griebsch, Kernhaus, Pietschen
[6] Kerzenschnuppe
Beispiele:
[1] Da liegt ein Butzen auf dem Gehweg.
[2] Das Fenster besteht aus vielen einzelnen Scheiben mit einem Butzen in der Mitte.
[3] „‚Afterbrand, wo sie nicht ruhen, klopfen, hitzen u. drücken, bis ein Butzen hinausgedrückt ist‘“.
[4] „Wo die Zersetzung und Umwandlung in noch stärkerem Maße um sich griff und auch auf das eingeschlossene Mineralgemenge im Inneren der Butzen sich erstreckte, entstand dann die 3. Art der vorhin bezeichneten Lagerstätten, die Nester und Butzen von Bräune.“
[5] „Die Aepffel können auch ungeschelt bleiben; nur daß die Stiele und Butzen aufgeschnitten und weggethan werden.“
[6] Der Butzen am Dochte wurde mit einer „butzschâr“ abgeschnitten.
[8] „Die B. sind wohlfeiler u. bequemer, als die Ballen, u. geben weit gleichern Druck, auch weniger Butzen.
Übersetzungen:


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