ausstoßen
Verb:

Worttrennung:
aus·sto·ßen, Präteritum: stieß aus, Partizip II: aus·ge·sto·ßen
Aussprache:
IPA [ˈaʊ̯sˌʃtoːsn̩]
Bedeutungen:
[1] durch plötzlichen Druck (= einem Stoß) nach außen pressen
[2] Umwelt: Schadstoffe produzieren und in die Umwelt abgeben
[3] sich laut und plötzlich äußern / schreien
[4] Wirtschaft: (durch eine Maschine oder einen Fertigungsprozess) regelmäßig produzieren
[5] eine Person aus einer Organisation/Gemeinschaft ausschließen
[6] jemanden an einem Körperteil verletzen
Herkunft:
strukturell: zusammengesetzt aus dem Präfix aus- und stoßen
Synonyme:
[2] emittieren
[4] auswerfen
[5] ausschließen, verstoßen
[5] katholische Kirche: exkommunizieren
Beispiele:
[1] „Wenn Sie kaum noch schlafen, ständig unter Strom stehen, ständig Adrenalin ausstoßen, verkraftet das der Körper nicht auf Dauer – selbst wenn die Arbeit Spaß macht.“
[1] „Beim Orgasmus des Mannes werden im Allgemeinen 2 bis 6 Milliliter Samenflüssigkeit (Ejakulat) aus der Harnröhre ausgestoßen.
[1] [Die Metallkugeln eines Schrapnells] werden kurz vor dem Ziel durch eine Treibladung nach vorn ausgestoßen und dem Ziel entgegengeschleudert.
[1] „Früher ist man davon ausgegangen, dass jede Nervenzelle nur einen einzigen Transmitterstoff hat. Mittlerweile weiß man aber, dass es Nervenzellen gibt, die verschiedene Transmitter ausstoßen.
[1] „[Fredron] blieb stehen, klappte die Trommel des Revolvers heraus, stieß die Hülsen aus, lud nach.“
[2] „[Das Unternehmen RWE hat in 2017] 217 Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2 ausgestoßen.
[2] „Laut Umwelthilfe stoßen die [Minister-Dienstwagen] im Schnitt 216 Gramm CO2 je Kilometer aus.
[2] „[…] seit dem VW-Skandal ist klar geworden, dass alle deutschen [Auto-]Hersteller die CO2-Ziele nur theoretisch, also auf dem Papier erreichen. Tatsächlich wird weiter viel mehr CO2 ausgestoßen.
[2] „[Warmwasserbereiter] dürfen […] maximal 56 Milligramm Stickstoff pro Kilowattstunde (mg/kWh) ausstoßen, wenn sie mit gasförmigen Brennstoffen betrieben werden.“
[3] „Welche Laute die Dinosaurier ausgestoßen haben, weiß niemand genau.“
[3] „Fledermäuse kommunizieren und orientieren sich über das sogenannte Echo-Ortungssystem, um sich im Dunkeln zurechtzufinden und zu jagen. Sie stoßen dabei Ultraschall-Wellen aus, die von den Zielobjekten zurückgeworfen werden.“
[3] „[Medizinische] Erfolge gibt es beispielsweise bei Epilepsie oder beim Tourette-Syndrom, einer Krankheit, bei der Betroffene zum Beispiel Schimpfwörter ausstoßen, ohne es zu wollen.“
[3] „Einst ging ein Wanderer über eine Wiese. Da hörte er von weitem im Geröhrig einen seltsamen dumpfen Ruf, der oft hintereinander ausgestoßen wurde, als ob ein Rind brülle […]“
[4] Unser Ziel ist es, die Produktion im nächsten Jahr zu steigern und 10% mehr Tafelschokolade auszustoßen.
[5] „[Martin Luther] wurde [im Jahr 1521] aus der Kirche ausgestoßen und für vogelfrei erklärt.“
[5] Nur wer fürchtet, nicht mehr geliebt und aus der Sippe ausgestoßen zu werden, akzeptiert und verinnerlicht die Gruppenregeln und versucht, ein gutes Mitglied zu sein.
[5] „Lepra - der biblische "Aussatz" galt schon seit dem Altertum als Strafe Gottes, die Kranken wurden aus der Gemeinschaft ausgestoßen.
[5] „Die frühe Erfahrung, [als Jüdin] aus einer Gesellschaft ausgestoßen zu werden, in der man sich beheimatet fühlt, verfolgt und bedroht zu werden, dies alles zu erleiden und trotz allem die Kraft zu finden, das Erlittene zu überwinden – es scheint das Lebensthema von Charlotte Knobloch zu sein.“
[5] „Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen.“
Übersetzungen:

[1] durch plötzlichen Druck (= einem Stoß) nach außen pressen




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