abhorchen
Verb:

Worttrennung:
ab·hor·chen, Präteritum: horch·te ab, Partizip II: ab·ge·horcht
Aussprache:
IPA [ˈapˌhɔʁçn̩]
Bedeutungen:
[1] transitiv: mit dem Gehör (oder speziellen Instrumenten) auf Geräusche prüfen
[2] transitiv; Medizin: bestimmte Organe durch Überprüfen derer Körpergeräusche (mittels eines speziellen Instruments) untersuchen
[3] transitiv; selten: zwecks Observation, Überwachung heimlich mit anhören
[4] transitiv; besonders Rundfunk: etwas achtsam, bewusst (bis zum Ende) anhören
[5] transitiv: von jemandem etwas durch aufmerksames Hören, Hin- und/oder Zuhören, Lauschen erfahren, feststellen, herausfinden
Herkunft:
Ableitung eines Partikelverbs zum Verb horchen mit dem Präverb (Verbpartikel, Verbzusatz) ab
Synonyme:
[2] fachsprachlich: auskultieren
[2, 3, 5] abhören
Beispiele:
[1] „Er horchte wieder den Himmel ab und murmelte: »Jetzt wäre es genug, jetzt könnten sie endlich Ruhe geben. […]«“
[1] „Sie horchen das All nach Funkbotschaften ab die möglicherweise von intelligenten Weltraum-Bewohnern ausgesandt werden […].“
[1] „Eines Tages waren wir immer wieder ausgestiegen, um die Reifen abzuhorchen oder herauszukriegen, warum es in unserem alten blauen Wagen ständig erneut leise pfiff.“
[1] „Der stieg in den Stockwerken herum, horchte die Rohre ab und faßte an die Pumpen, ob sie auch warm waren.“
[1] „Zum Beispiel das Ultraschallmeßgerät, mit dem der Spezialist von Renault anreist, wenn eine Werkstatt an einem Fiepen im Fußraum verzweifelt. Ein Sender wird ins Auto gelegt, und der Spezialist horcht mit Sonde und Hörgerät die Karosserie von außen ab.
[2] „Er klopfte und horchte den Krüger ab, meinte wohlwollend, fachmännisch überlegen, er könne nichts am Herzen finden.“
[2] „Er brachte den Jungen selbst zu Bett und horchte ihn ab.
[2] bildlich: „Aber auch die gewichtigen Leitartikler der ‚Times‘ und des ‚Daily Telegraph‘, die halboffiziösen Kommentatoren von ‚Le Monde‘ und ‚L’Aube‘ und die Außenpolitiker der ‚New York Herald Tribune‘ und der ‚New York Times‘ horchen den unentwickelten westdeutschen Staatskörper besorgt auf gefährliche Geräusche ab.
[2] „Da wurde der teuerste Arzt weit und breit gerufen, damit er sie schnell wieder gesund und vergnügt macht, aber der Arzt hat sie von oben bis unten abgehorcht und abgeklopft, dann hat er ratlos gesagt: ‚Es tut mir entsetzlich leid, Herr König, ich kann nichts finden. […]‘“
[2] „Ich horchte ihn ab und stellte eine schwere Lungenentzündung fest.“
[2] „Sie horchte ihn ab, untersuchte seine bedenklichen, aber ohne Umstände zugänglichen Körperteile mit scheuer Hand, erklärte ihm seine Werte und notierte von allem, was er über sein Befinden äußerte, nur das medizinisch Erhebliche.“
[3] „Die tüchtigen Amerikaner horchten bei einem verdächtigen Untermieter gleich die ganze Nachbarschaft ab.
[3] „Die Russen horchen mit ihren Spionagesatelliten und ihrer großen Abhörstation in Lourdes auf Kuba die militärische Kommunikation in den USA und innerhalb der Nato ab.
[3] „Zudem könne der BND ‚durch die Hintertür auch das deutsche Redaktionsgeheimnis aushöhlen, wenn zum Beispiel bei internationalen Großrecherchen wie den »Panama Papers« nicht die deutschen Redaktionen, sondern ihre ausländischen Partnermedien abgehorcht werden‘.“
[4] „In Wahrheit hatte er mit gespitztem Bleistift dagesessen, um abzuhorchen, was das Ausland, Frankreich und England, über die Schlagkraft der Reichswehr dachte, ob es über die sturmreif geschossene Tschechei zum Krieg kommen würde und ob man von Konflikten zwischen Heer und Partei in den Äther hineinfabelte.“
[4] „Nun aber horchen Interpreten und Wissenschaftler den Liszt-Nachlaß wieder mit Neugier ab.
[5] „Er hielt die Augen geschlossen mit dicken Brauenwülsten und horchte wie ein Blinder den Fahrtgeräuschen die Entfernung zur nächsten Haltestelle ab.
Übersetzungen:


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