Laufmasche
Substantiv, f:

Worttrennung:
Lauf·ma·sche, Plural: Lauf·ma·schen
Aussprache:
IPA [ˈlaʊ̯fˌmaʃə]
Bedeutungen:
[1] Masche an gestrickten oder gewirkten textilen Waren, vor allem Strümpfen und Strumpfhosen, die sich gelöst hat und die Reihen abwärts- oder aufwärtsgleitet
[2] landläufige Meinung, die jedoch irrig ist
[3] Aufeinanderfolge von gleichartigen Missgeschicken, Schwierigkeiten und so weiter
[4] Defizit, Mangel; nachhaltiger Defekt, Schaden
[5] Leistung, die Erfolg verspricht und einträglich ist
Herkunft:
  • strukturell:
Bestimmungskompositum aus dem Stamm des Verbs laufen und dem Substantiv Masche#Substantiv, f|Masche
[2] Es handelt sich um eine seit 1950 bezeugte Übertragung der Bedeutung ‚Schaden im Strumpfgewebe‘, die verquickt wurde mit Masche#Substantiv, f_2|Masche im umgangssprachlichen Sinne von ‚List‘.
[3] Die Bedeutungsübertragung ist seit 1950 bezeugt und spielt darauf an, dass die »Laufmasche« im Strumpf immer weiter fällt.
[4] Diese Bedeutung ist ebenfalls seit 1950 bezeugt.
[5] Diese seit 1975 bezeugte Bedeutungsübertragung versteht sich nach dem Verb laufen im umgangssprachlichen Sinne ‚glücken, sich bewerkstelligen lassen; vonstattengehen, in Gang kommen‘ und dem Substantiv Masche#Substantiv, f_2|Masche.
Synonyme:
[1] gemeindeutsch fachsprachlich, sonst schweizerisch: Fallmasche
[1] Deutschland umgangssprachlich, sonst Südafrika (KwaZulu-Natal): Leiter#Substantiv,_f_2|Leiter
Beispiele:
[1] „Sie hatte kurzgeschnittene blonde Haare und trug ein weites modernes Kleid mit großen aufgenähten Taschen, im linken Ohr baumelte ein dreieckiger Plastikohrring, und in einem Strumpf war eine Laufmasche. »Du hast da ’ne Laufmasche«, sagte Lacan.“
[1] „Schon ringelt sich in Windeseile eine große Laufmasche auffällig an der Wade entlang.“
[1] „Die Laufmasche lief ganz nach oben zu über ihren Hintern bis zum Bündchen.“
[1] Ratsch. Greta hat ein kleines Loch in einen der Strümpfe gerissen. Jetzt Vorsicht! Bei der kleinsten Bewegung breitet sich das Loch nach oben oder unten aus. Da ist sie, die Laufmasche.
[1] [Sie war eine Ikone:] Die 1901 in Berlin geborene Marlene, deren preußisches Styling streng darauf achtete, weder – wie es hieß – mit einer Laufmasche im perfekt getönten Seidenstrumpf noch mit einem Krümel im akkurat geschminkten Mundwinkel ertappt zu werden.
Redewendungen:
  • umgangssprachlich:
[1, 4] Laufmaschen im Lebenslauf haben
[1, 4] eine Laufmasche im Auge haben
[1, 4] eine Laufmasche im Gehirn haben
[5] auf die Laufmasche gehen
Übersetzungen:


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