festsetzen
Verb:

Worttrennung:
fest·set·zen, Präteritum: setz·te fest, Partizip II: fest·ge·setzt
Aussprache:
IPA [ˈfɛstˌzɛt͡sn̩]
Bedeutungen:
[1] transitiv: als verbindlich und gültig bestimmen; verbindlich beschließen, regeln
[2] transitiv: gefangen setzen, in Haft nehmen
[3] reflexiv; auch übertragen: haften bleiben
[4] reflexiv; umgangssprachlich: irgendwo ansässig werden, sich irgendwo ansiedeln; sich irgendwo (für längere Zeit) einrichten; einen Ort (für längere Zeit) unerlaubt einnehmen (befestigen und unter Kontrolle halten)
Herkunft:
Ableitung eines Partikelverbs zum Verb setzen mit der Partikel fest
Synonyme:
[2] einsperren, festnehmen, inhaftieren, in#Deutsch|in (polizeilichen) Gewahrsam bringen/nehmen, internieren, verhaften
[2] umgangssprachlich: hinter Schloss und Riegel bringen/hinter Schloss und Riegel setzen; scherzhaft: hinter schwedische Gardinen bringen
[2] österreichisch umgangssprachlich: einkasteln
[2] salopp: einbuchten, einbunkern, einkassieren, einlochen
Beispiele:
[1] Die Mitgliederversammlung kann durch Beschluss einen anderen Termin festsetzen.
[1] „Hier mache sich eben der Nachteil einer Gerichtsorganisation geltend, die selbst in ihren Anfängen den geheimen Bericht festsetzt.
[1] „Man hatte vor kurzem eine Altersgrenze festgesetzt.
[1] „Die Liese schrubbte den Küchenboden; sie hatte für den Samstag Großreinemachen festgesetzt.
[1] „Die zweite Probefahrt wurde auf Anfang April festgesetzt, auf den letzten Tag vor der Abreise Katis und Ballas von Bratsk.“
[1] „Einen Preis hatte ich nicht festgesetzt, und manche gaben sogar einen Groschen für die Karte.“
[1] „Der Beginn des Leichenzuges war auf zehn Uhr festgesetzt.
[1] „An Hand der Aufzeichnungen, die sie aus dem Verhör mitgebracht, hatten es die Offiziere unter Ovelackers Vorsitz unternommen, das Strafmaß für jeden der vierunddreißig festzusetzen.
[1] „Da nun der Machthaber seine Definitionsgewalt ausnutzt und festsetzt, welche Ziele als kollektiv zu gelten haben, ist ein Ausgleich der strukturellen Benachteiligung nur dadurch wettzumachen, daß die Machtunterworfenen die Ziele selbst unter normativen Gesichtspunkten prüfen und entweder bestätigen oder verwerfen können; sie müssen bestreiten können, daß die gesetzten Ziele kollektiv erwünscht sind oder, wie wir sagen, im allgemeinen Interesse liegen.“
[2] Vermummte Demonstranten wurden herausgezogen und festgesetzt.
[2] „Setzt ihn fest, und morgen früh hängt den Schelm an den Galgen.“
[2] „Mit solchen Leuten wie mit Barkhausen machte man bei der Polizei nicht viel Umstände, er stand dort in gar keinem Rufe, weil er nämlich im allerschlechtesten stand, sie setzten ihn sofort auf dem Kriminalgericht fest.
[2] „Du hast Zeit dir zu überlegen, ich werde Cresspahl nicht festsetzen wegen Steuerhinterziehung.“
[2] „Kürzlich wurde ein bekannter Fernsehmoderator wegen angeblicher ‚Blasphemie‘ festgesetzt, in Wahrheit hatte er die Regierung kritisiert.“
[3] Mach es sauber, bevor es sich festsetzt.
[3] „Kraushaar verabschiedete sich von den Bauern und bat seine Freunde: ‚haut mir eins in die Rippen, sobald ihr merkt, daß sich bei mir Kalk im Kopf oder Sirup am Arsch festsetzt!‘“
[3] „Seine Frau stand drei Schritte weiter im Laternenlicht, versunken in den Anblick der Schneeflocken, die sich auf ihrem Mantel und in ihren Haaren festsetzten.
[3] „Auf ihren Saiten, die nicht mehr schwingen durften, setzte sich Rost fest, der sich langsam, langsam bis in die Saitenseelen fraß.“
[3] „Sie hatte die abgestorbene Haut entfernt, damit sich keine Bakterien darunter festsetzen konnten, und die Wunden gereinigt.“
[3] „Der Strauch ist das einzige Gewächs hier, das sich als Brennholz eignet; er wächst äußerst üppig, schlägt überall Wurzeln und setzt sich an den hohen, perpendikulären Felswänden fest und bildet ein dichtes grünes Kleid, das in dem dauernden Regen fast schwarz wird, dunkel wie die diversen Moose und Flechten auf der brüchigen Lava, die beim geringsten Schritt ins Rollen kommt.“
[3] „Er hat einen langſamen, gleichgültigen Blick, der ſich feſtſetzt auf Kufalts Geſicht.“
[3] „Langsam setzte sich in mir der Gedanke fest: es geht gar nicht um Polen, es geht um mein verbogenes Blech.“
[3] „Mit der Verfügungsgewalt haben sich zugleich die stickige Ordnung des Privaten, der Partikularismus der Interessen, die längst überholte Form der Familie, das Eigentumsrecht und seine Reflexion im Charakter nochmals festgesetzt.
[3] „Eine einzige Idee hatte Warszawski gehabt, der große Warszawski, die aber hat er wie einen Monolith behauen und bearbeitet, bis sie immer klarer und eindeutiger in die Köpfe des Publikums und der Kritik hineinging, um sich dort wohl für immer festzusetzen.
[3] „Es war nichts bemerkenswert an diesem Nachmittag, nichts, woran sich die Erinnerung zwischen glatt verschalten Betonwänden und verchromten Designersesseln festsetzen könnte, keine Anekdote, kein Zusammentreffen unvorhersehbarer Umstände.“
[4] „Der Landvermesser K. mußte zunächst danach streben, sich im Dorfe festzusetzen.
[4] „Die eigentliche Geschichte des Landes beginnt mit der Einwanderung der germanischen Völker, die sich erst im Süden festsetzten und später die finnisch-karelischen Völker und die Samen (Lappen) zurückdrängten.“
[4] „Daß sich die Truppen an der Kreuzung Paralelo-San Pablo festgesetzt haben, einem strategisch so wichtigen Punkt, ist eine unvorhergesehene Bedrohung für García Olivers Plan.“
[4] „Sie haben sich in einem der Gebäude widerrechtlich festgesetzt, oder?“
[4] „Die Mutter hat eine stille Freude, wenn sich die fremden Männer bei ihr festsetzen, statt zu ihren Frauen nach Hause zu gehen.“
Übersetzungen:


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