Christbaum
Substantiv, m:

Worttrennung:
Christ·baum, Plural: Christ·bäu·me
Aussprache:
IPA [ˈkʁɪstˌbaʊ̯m]
Bedeutungen:
[1] Deutschland (mitteldeutsch, vor allem westmitteldeutsch; süddeutsch); Österreich; nordöstliche Schweiz (Kanton Basel-Stadt, Kanton Basel-Landschaft sowie teilweise Kanton Solothurn, Kanton Aargau): festlich (mit Figuren, Kerzen und/oder Lichterketten, Kugeln, Lametta, Sternen und dergleichen) geschmückter Nadelbaum (zumeist Tanne, Fichte oder Kiefer), der zur Weihnachtszeit in Wohnzimmern, Büroräumen oder in Vorgärten und auf öffentlichen Plätzen aufgestellt wird
  • umgangssprachlich:
[2] zur Markierung von Angriffsgebieten eines Bombers (während des Zweiten Weltkriegs) verwendetes Leuchtsignal
[3] jemand, der eine reichdekorierte Uniform trägt
[4] jemand, der in der militärischen Rangstufe einen der Dienstgrade zwischen Leutnant und General innehat
Herkunft:
[1] Die (zunächst vorwiegend oberdeutsche) Sitte, zur Feier der Geburt Christi einen Tannenbaum aufzustellen und zu schmücken, beginnt mit dem Aufstecken von Tannenzweigen als Segenserwartung (das seit dem 15. Jahrhundert bezeugt ist). Im 17. Jahrhundert wird Kerzenschmuck gebräuchlich. Das Wort »Christbaum« lässt sich seit dem 18. Jahrhundert belegen und die allgemeine Verbreitung des Weihnachtsbaums seit dem 19. Jahrhundert.
[2] Diese auf Analogie zum »Lichterbaum« fußende umgangssprachliche Bedeutungsübertragung ist ab 1939 bezeugt und von der Soldatensprache in die breitere Umgangssprache eingegangen.
[3, 4] Bei dieser umgangssprachlichen Bedeutungsübertragung handelt es sich um eine Anspielung auf »Lametta«, die ab 1960 bezeugt und vom Bundessoldatendeutsch sowie vom Jargon der Halbwüchsigen in die breitere Umgangssprache eingegangen ist. Das Wort in dieser Bedeutung findet sich auch im Niederländischen, was die Vermutung nahelegt, dass sie noch älter sein muss.
Synonyme:
[1] Deutschland (nord- und mitteldeutsch), Schweiz (ausgenommen der nordöstlichen deutschsprachigen Schweiz, namentlich Halbkanton Basel-Stadt, Halbkanton Basel-Landschaft sowie teilweise Kanton Solothurn, Kanton Aargau): Weihnachtsbaum
[1] Deutschland (nord- und mitteldeutsch): Tannenbaum
[1] umgangssprachlich: Baum, Halleluja-Palme, Halleluja-Staude
[4] Offizier
[4] umgangssprachlich: Lametta
Beispiele:
[1] Die Kinder schmücken den Christbaum mit Kugeln und anderem Schmuck.
[1] „Und dabei liegt hoher Schnee um unser Häuschen, der Christbaum steht - nur mit goldenen Kugeln behangen - vor meinem Fenster und Annettchen lächelt mir mit großen blauen Augen zu.“
[2] „Er lief und taumelte unter dem roten Himmel, in dem sich die gelben Finger der Scheinwerfer kreuzten, unter dem weißen Licht der langsam niederschwebenden Christbäume.
[3] „Aber der General wurde, obwohl er selbst davon zu sprechen wünschte, in diesen überlasteten Augenblicken, als die Pferdehufe schon weichen Straßengrund zu treten begannen, plötzlich wieder von anderen Sorgen ergriffen: »Ich bin doch für den Minister, falls er mich rufen läßt, schon angezogen wie ein Christbaum« rief er aus und unterstrich es, indem er auf seinen hellblauen Waffenrock und die daran hängenden Orden hinwies:[…]“
Redewendungen:
  • umgangssprachlich:
[1] Christbaum aus der Retorte
[1] den Christbaum abledern
[1] haben Sie schon einen Christbaum?
[1] jemandem geht ein Christbaum auf
[1] jemanden abräumen wie einen Christbaum
[1] aufgedonnert wie ein Christbaum/aufgemotzt wie ein Christbaum
[1] nicht alle auf dem Christbaum haben/nicht alle Kerzen auf dem Christbaum haben/nicht alle Kugeln am Christbaum haben
  • umgangssprachlich:
[2] der Christbaum brennt
Übersetzungen:


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