stuken
Verb:

Worttrennung:
stu·ken, Präteritum: stuk·te, Partizip II: ge·stukt
Aussprache:
IPA [ˈʃtuːkn̩], [ˈʃtuːkŋ̩]
Bedeutungen:
[1] besonders berlinisch: in eine Flüssigkeit, zumeist Wasser, tauchen; unter Wasser drücken
[2] besonders berlinisch: heftig auf/gegen etwas stoßen, mit etwas hart auf etwas auftreffen
[3] (Wäsche) durch Stauchen reinigen
[4] besonders berlinisch: einen kleinen (leichten) Stoß/Stups versetzen
[5] berlinisch selten: jemanden (kräftig) mehrmals hintereinander schlagen
Herkunft:
vergleiche mittelniederdeutsch stūkenstoßen‘, mittelniederländisch stūken, niederdeutsch stukenstoßen‘, niederländisch stuikenstoßen, drücken‘ sowie preußisch stûken, stucken, staukenstauchen, wiederholt abwärts stoßen, drücken, stampfen
Synonyme:
[1] eintauchen; untertauchen
[1] besonders norddeutsch: einstippen, stippen
[1] ostmitteldeutsch: titschen
[1] landschaftlich: dippen, tunken; döppen, ditschen, dötschen, unterducken, unterduckern
[2] (hart) aufstoßen, stauchen
[3] ausstuken
[4] (leicht) anstoßen
[4] umgangssprachlich: anstupsen, schubsen, stupsen
[4] süddeutsch, österreichisch, schweizerisch: schupfen
[4] süddeutsch, österreichisch, schweizerisch umgangssprachlich: stupfen
[4] landschaftlich: schuppen
[5] verhauen, verprügeln
[5] umgangssprachlich: verbimsen, verbläuen, verdreschen, verkloppen, versohlen, vertrimmen
[5] österreichisch umgangssprachlich: trischacken
[5] salopp: vermöbeln; scherzhaft: frikassieren
[5] norddeutsch: verbüxen
[5] berlinisch: plätten, sengen, verwalken, verwichsen, verwamsen
[5] landschaftlich: abledern, abschwarten, abwackeln, verkeilen, verschlagen
Beispiele:
[1] „Dann zeigt der eine, der mit dem strohblonden Pilzkopf, auf Hannas Sachen, der andere grinst breit und nickt, er steht auf, nimmt Jeans und T-Shirt und stukt die Sachen behutsam, so daß kein Glucksen zu hören ist, ins Wasser, bis sie sich ganz und gar vollgesogen haben.“
[1] „‚Wer andere unter Wasser stukt, muss sich wegen Nötigung verantworten. Nimmt das Opfer einen gesundheitlichen Schaden, ist man wegen Körperverletzung dran‘, sagt Christine Geistdörfer, Anwältin für Strafrecht.“
[1] „Die jüngeren Menschen in Prenzlauer Berg sind noch jünger als diese, sie heißen Leopold, Chloe oder Jaques-Eric, haben Bio-Eis-verschmierte Mündchen und würden nie anderer junger Menschen Köpfchen unters Wasser stuken.
[1] „Ein Lehrstück bietet das Kinderbilderbuch ‘Piet de Smeerpoets’, in dem Sinterklaas drei Knaben, die einen Mohren seiner Hautfarbe wegen verhöhnen, in ein Tintenfass stukt, auf dass sie noch viel dunkler als der ‘Morjaan’ sind.“
[1] figurativ: „Noch einen langen Monat werden wir Nordeuropäer Tag für Tag tiefer und tiefer in Dunkelheit und Kälte gestukt.
[2] „Wir hatten Klemmspaten, so eiserne Keilspaten, damit haben wir dann die Pflanzlöcher gemacht, immer feste gestukt.
[2] „Immer wieder stukt Stefan Bogusch mit seiner riesigen Schaufel auf den Betonschachtdeckel.“
[2] „An der südlichen Mauer des Hofes lehnte ein verrosteter Spaten. Er ging hinüber, stukte ihn ein paar Mal auf den Boden, um den Schnee zu entfernen, […].“
[3] „In unserer Waschküche gab es zwei Kessel, die austauschbar waren. In einem wurden die Futterkartoffeln für die Schweine gekocht, im anderen die Wäsche. Sie wurde nach dem Kochen in eine Holztonne befördert, wo sie ‚gestukt‘ wurde.
[3] „Ich sehe sie noch im Wrasen der Waschküche stehen, wie sie auf einem Brett die Wäsche der ganzen Familie rubbelt, während Großvater die Kochwäsche in einem großen Kessel über dem Feuer stukt, mit einem altertümlichen Gerät, das es heute nicht mehr gibt.“
[4] „‚Nun laß doch mal‘, sagte Anna und stukte ihn wieder auf seinen Platz, ‚du reißt mir noch die Schürze vom Leib.[…]‘“
[4] „Mit vorbildlichem Timing stukte der mehrmalige Hindernis-Champion der DDR Christian Zschache die Stute Patchouli am Favoriten Bargas mit Jockey Peter Gehm vorbei zum Sieg.“
[4] „Aber dann stukte Champion Andrasch Starke den Wiener Gast Roi Estate doch noch zu einem hochdünnen Sieg mit Kopfvorsprung.“
[4] „Der Mann neben ihr stukte sie heftig.“
[4] „Dafür haben uns die kleinen Tiere im Streichelzoo ganz schön zu schaffen gemacht. Sie wollten immerzu etwas zu fressen und stukten uns mit ihren Hörnern.“
[4] „Sie hievten ihn die Stufen hinauf, öffneten die Tür, schoben ihn in den Bauwagen und stukten ihn auf einen Schemel.“
Übersetzungen:
  • englisch: [1] je nach Kontext: to dip (something) in/into (a liquid); to duck (somebody’s head under water); [2] to bang, to knock; [4] to prod; [5] to beat up (somebody)
  • französisch: [1] je nach Kontext: tremper; mettre la tête (de quelqu’un) sous l’eau, [2] je nach Kontext: s’entrechoquer, se heurter (à, contre); [3] bouchonner; [4] bourrer (légèrement), donner une bourrade (légère) (à quelqu’un); [5] cogner, tabasser; Kanada: baratter, en câlisser une, étamper, flauber / flober, graisser, planter, rincer, tapocher, verger; (akadische Regionen: nördliches, nordöstliches und südöstliches Neubraunschweig, südwestliches Neuschottland) bailler, donner une ramasse (à quelqu’un), (akadische Region: Magdalenen-Inseln) salebarrer



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