Billett
Substantiv, n:

Worttrennung:
Bil·lett, Plural 1: Bil·letts, Plural 2: Bil·let·te
Aussprache:
IPA
Bedeutungen:
[1a] Schweiz, Ostbelgien, Luxemburg; Österreich veraltet; sonst veraltend: für eine bestimmte Geldsumme erworbenes Dokument, das dem Besitzer eine zeitlich begrenzte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel erlaubt
[1b] Schweiz; Österreich veraltet; sonst veraltend: für eine bestimmte Geldsumme erworbenes beziehungsweise erstandenes Kärtchen oder Ähnliches, das zum Besuch einer Veranstaltung oder allgemein zum Zutritt berechtigt
[1c] Schweiz salopp: Dokument, das dem Besitzer amtlich bescheinigt, ein Kraftfahrzeug führen zu dürfen
[2] Österreich; sonst veraltet:
[2a] kleine in einem Umschlag übersandte Mitteilung; kleines beschriebenes Stück Papier
[2b] dünnes Kartonblatt, das ungefaltet in einem Briefumschlag als Brief oder Glückwunschschreiben versandt werden kann
Herkunft:
seit dem 16. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung zunächst aus französisch billet (billet de logement) m „Quartierschein (für Soldaten)“, dann folgt die Entlehnung der Bedeutungsverzweigung des französischen Wortes; später eingeengt auf „Fahrkarte“ und in Deutschland dann amtlich durch »Fahrkarte« ersetzt
das französische Wort billet ist ein Erbwort aus altfranzösisch billette, welches unter Einfluss von billeKugel“, auf bullette „Beglaubigungsschein“ zurückgeht; dieses wiederum ist ein Denominativ zu bulle „Siegelkapsel“, das lateinisch bulla entstammt; vergleiche hierzu »Bulle#Substantiv, f|Bulle«
Synonyme:
[1a] Fahrkarte; Deutschland, Österreich: Fahrausweis, Fahrschein
[1b] Einlasskarte, Eintrittskarte; Deutschland, Österreich: Karte
[1a, 1b] Ticket
[1c] Deutschland: Fahrerlaubnis, Führerschein, salopp: Lappen
[1c] Österreich: Lenkerberechtigung, salopp: rosa Schein
[1c] Schweiz: Fahrausweis, Führerausweis
[1c] Südtirol: Patent
[2a] Briefchen, Zettel
[2b] Briefkarte, Glückwunschkarte
Gegenwörter:
[1c] Fahrschein
Beispiele:
[1a] „Billette für Bahn, Bus und Schiff können in der Schweiz neu direkt per Handy gekauft werden, auch unterwegs.“
[1a] „Der junge Bauer kauft ihm ein Billett nach Bern, von dort weiter ins kleine Oeschberg, eineinhalb Stunden Fahrt ins neue Leben, der alte gibt ihm eine letzte Urkunde mit auf den Weg, «für 44 Jahre treue Dienste», und eine Umarmung.“
[1a] „Wenn Sie Ihr Billett während der Gültigkeitszeitspanne zurückgeben, ist der Betrag der Erstattung von den verstrichenen Nutzungstagen (der Tag der Rückgabe wird mitgezählt) und den einbehaltenen Verwaltungskosten abhängig.“
[1a] „Nach Abfahrt des Zuges können die Billette weder umgetauscht noch rückerstattet werden. Denken Sie daran, dass Ihr Billett ausschliesslich im Zug gültig ist, für den Sie reserviert haben.“
[1b] „Wer sich nun aber kein Billett sichern konnte, kann das alles entscheidende Spiel nicht einfach gemütlich zu Hause verfolgen, denn das Schweizer Fernsehen überträgt das Spiel in Basel.“
[1b] „Nur wenige Schweizer haben bisher Billette für die Weltmeisterschaft gekauft.“
[1c] „Nach einem tödlichen Unfall soll fehlbaren Autofahrern das Billett vorsorglich weggenommen werden.“
[1c] „Wie lange der Fifa-Präsident sein «Billett» abgeben muss, ist noch nicht klar.“
[2a] „In einem anderen kleinen Billett dankt sie für eine »Multatuli-Sendung« und schickt ihm dafür eine kleine Arbeit von Hans Hecht, Hanna Lindbergs Verlobtem, für die »Gesellschaft«.“
[2b] „Das hässlichste Druckwerk aber kam aus dem Belvedere: ein fetter güldener Barockrahmen, in dem ein aufklappbares Billett mit dem Konterfei des Prinzen Eugen klebt.“
[2b] „Alle Billetts sind wie gewohnt ohne Text oder mit einem von Ihnen gewünschten Texteindruck lieferbar.“



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