Zug
Substantiv, m:

Worttrennung:
Zug, Plural: Zü·ge
Aussprache:
IPA [t͡suːk], schweizerisch: [t͡suːɡ]
Bedeutungen:
[1] mehrere hintereinander gekoppelte Fahrzeuge (speziell auf Schienen)
[2] Mechanik, Physik: Kraft, die in eine bestimmte Richtung zieht
[3] das Einwirken auf etwas, um es zu sich hin zu bewegen; gegen die Kräfte des Festhaltens oder des inneren Zusammenhalts wirkende Kraft
[4] Luftzug; starker Luftdurchgang (vor allem in Gebäuden)
[5] Spiele: Bewegen einer Brettspielfigur von einem Feld auf ein anderes
[6] Menschenführung: kleinere Organisationseinheit in einer Hierarchie
[6a] Militär: drittgrößte Gliederungsform einer militärischen Teileinheit
[6b] Feuerwehr: größte reguläre taktische Einheit bestehend aus zwei Gruppen
[6c] Technisches Hilfswerk: eigenständiger Einsatzverband
[6d] Hilfsorganisation: eine taktische Einheit des zivilen Bevölkerungsschutzes
[7] Wanderung
[7a] speziell: von Vögeln
[8] das Einatmen (Atemzug), das Rauchen (inhalieren) oder das Schlucken beim Trinken
[9] Personengruppe bei feierlichen oder fröhlichen Anlässen auf einem gemeinsamen Weg
[10] charakteristische Form der Linie
[10a] beim Schriftbild, bei einer Zeichnung
[10b] im Gesicht, Gesichtsschnitt (Gesichtszug)
[10c] übertragen: Eigenart, Eigenschaft (Charakterzug)
[11] spiralförmige Rille im Lauf von Feuerwaffen
[12] Vorrichtung, die durch Ziehen ein Ereignis auslöst
[13] Unternehmung mit Waffeneinsatz
Herkunft:
mittelhochdeutsch zuc, zug, althochdeutsch zugBewegung, Ziehen‘, westgermanisch tugi- ‚Zug‘, belegt seit dem 11. Jahrhundert, nach Pfeifer seit dem 9. Jahrhundert; ein Verbalabstrakt zu ziehen. Seit dem 16. Jahrhundert auch in den Bedeutungen ‚ziehende Menschengruppe‘ (zuerst im militärischen Bereich) und ‚Luftzug‘, seit dem 19. Jahrhundert auch ‚Eisenbahnzug‘.
Synonyme:
[1] Bahn, Eisenbahn, Eisenbahnzug
[2] Zugkraft
[3] Ziehen
[4] Durchzug, Luftzug, Windzug, Ziehen
[5] Spielzug
[6c] technischer Zug
[6d] Führungstrupp Zugtrupp
[7] Tour
[7a] Vogelzug
[8] Atemzug, Lungenzug
[9] Umzug
[10a] Schriftzug
[10b] Gesichtszug
[10c] Charakterzug, Wesenszug
Gegenwörter:
[2] Druckkraft
[6a] Gruppe, Trupp
Beispiele:
[1] Viele Kinder schauen gerne Züge.
[1] Dies ist der Zug nach nirgendwo.
[1] „Ich könnte ein halbes Buch mit den Trümpfen und Vergnügungen vollschreiben, die eine Fahrt in einem Zug bereithält.“
[1] „Der Freund berichtete, dass es um eine Wette über 2000 DM ging und die Tollkühnheit, vor den Zug zu springen.“
[1] „Wir waren lange mit dem Zug gefahren, sehr lange.“
[2] Der Balken wird hier mit 5000 Newton auf Zug belastet.
[2] Das Drahtseil war dem Zug nicht gewachsen.
[3] Ein Zug am Seil – und die Falltür geht auf!
[4] Der Zug kann Erkältungen bewirken.
[5] Beim Schach wird der erste Zug oft mit einem Bauern gemacht.
[6] Ein Zug besteht aus drei Gruppen. Der Löschzug besteht aus drei Fahrzeugen.
[6a] „Die Vorposten meldeten mit einiger Verspätung, daß der Pfad von einem Zug berittener Gendarmen aus Reni blockiert wäre und sonst alles in Ordnung sei.“
[7] Auf ihrem Zug durch die Vororte erbeuteten die Einbrecher wertvollen Schmuck.
[7] „Ein Frühling, wie es kaum einen gab: Von den Zügen der Flüchtlinge oder der Sieger herangetragen, von den bitteren Umständen und vielleicht auch von der vorzeitigen Wärme begünstigt, überschwemmen Seuchen das Land.“
[7a] Störche sieht man auf dem Zuge über dem Bosporus.
[8] Er hat einen guten Zug.
[8] „Sie schwieg, um einen langen Zug von der Zigarette zu nehmen, blies einen blauen Rauchkingel ins Zimmer und fuhr fort.“
[8] „Sie nahm einen tiefen Zug.
[9] Wo können wir am besten den Zug anschauen?
[10] Ich habe bei ihm Züge entdeckt, die mir gruselig erscheinen.
[10c] „Microsoft-Gründer Bill Gates werden autistische Züge zugeschrieben.“
[11] Der Zug im Gewehrlauf verursacht den Drall des Geschosses.
[13] Er hielt ein Referat über Karl den Großen und seinen Zug gegen die Sachsen.
Redewendungen:
[1] auf den fahrenden Zug aufspringen
[1] dieser Zug ist abgefahren – dafür ist es zu spät
[1] im falschen Zug sitzen
[3] gut im Zug sein
[3] im besten Zuge sein
[3] jemanden gut im Zug haben
[5] in einem Zug
[5] Zug um Zug
[5] zum Zuge kommen
[7] ein Zug durch die Gemeinde
[8] einen guten Zug haben
[8] etwas in vollen Zügen genießen
[8] in den letzten Zügen liegen
[10] ein schöner Zug von jemandem sein
[10] kein schöner Zug von jemandem sein
Übersetzungen: Substantiv, n, Toponym: Worttrennung:
Zug, kein Plural
Aussprache:
IPA [t͡suːk], schweizerisch: [t͡suːɡ]
Bedeutungen:
[1] ein Kanton in der Schweiz
[2] eine Stadt in der Schweiz
[3] ein Ortsteil von Freiberg, Sachsen
[4] ein Ort in der Vorarlberger Gemeinde Lech am Arlberg
Herkunft:
[1, 2] Zu mhd. zuc, zug m. in der Bedeutung ‚mit Fischereirecht ausgestatteter ufernaher Seeteil, Fischereigerechtigkeit, Fischenze‘. Mhd. zuc war ursprünglich ein Tätigkeitsbegriff für das Einziehen der Fischernetze (Verbalabstraktum zu ahd. ziohan ‚ziehen, führen, bringen‘), wurde spätestens in frühmhd. Zeit aber auch zu einem Rechts- und Örtlichkeitsbegriff, also ‚Fischereigerechtigkeit‘ und ‚Gewässerteil, in dem man fischen darf‘. Der Name der Stadt ging bei der Kantonsgründung 1803 auch auf diesen über.
Beispiele:
[1] Der Hauptort des Kantons Zug heißt Zug.
[2–4] Er hat vier Jahre in Zug gewohnt.
Übersetzungen:


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